Boris Becker klagt T-Online auf über fünf Millionen Euro
Wegen unerlaubter Anzeigen und Spots - Kreditaufnahme für Steuerzahlung dementiert
Redaktion
,
Nach seiner Verurteilung wegen
Steuerhinterziehung klagt Boris Becker jetzt seinerseits: Den
Internetprovider
T-Online
, weil dieser ihn angeblich ohne Erlaubnis
als Werbefigur eingesetzt hat. Beckers Sprecher Robert Lübenoff
dementierte unterdessen, dass der Ex-Tennisstar für seine freiwillige
Steuernachzahlung von 3,1 Millionen Euro einen Kredit aufgenommen
hätte.
Schadensbemessungsklage
Lübenoff bestätigte am Samstag einen entsprechenden Bericht des
Nachrichtenmagazins "Focus". Es handle sich um eine
Schadensbemessungsklage über mehr als fünf Millionen Euro, nachdem
Becker in erster Instanz Recht bekommen habe. Laut "Focus" versucht
der Leimener insgesamt 5,8 Millionen Euro bei der Telekom-Tochter zu
holen. Die umstrittenen TV-Spots und Zeitungsanzeigen waren 1999 und
2000 verbreitet worden.
"Aus eigenen Mitteln bezahlt"
Lübenoff zur Steueraffäre: "Er hat dies aus eigenen Mitteln
bezahlt", bekräftigte er. "Focus" hatte berichtet, dass der
Metro-Gründer Otto Beisheim und dessen Vermögensverwalter Hans-Dieter
Cleven dem ehemaligen Tennisprofi dafür teilweise einen Kredit
gegeben hätten. Becker war nach der Zahlung der 3,1 Millionen Euro am
Donnerstag in München wegen Steuerhinterziehung zu zwei Jahren Haft
auf Bewährung und Zahlung von insgesamt 500.000 Euro verurteilt
worden.
Normales Steuerverfahren keine Strafsache
Lübenoff wies außerdem darauf hin, dass das Steuerverfahren gegen
Becker noch nicht abgeschlossen sei. So hätten die Anwälte Beckers
gegen Steuerbescheide aus der Zeit vor 1991 Einspruch eingelegt. Laut
"Focus" fordert der Staat von Becker noch knapp drei Millionen Euro
für die Jahre zwischen 1985 und 1991. Der Sprecher betonte, dass es
sich hierbei um ein normales Steuerverfahren und keine Strafsache
handle.(APA/AP)
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