Flucht und Politik
Putin verlangt Verbot für Tschetschenen-Kongress in Dänemark
Dänischer Außenminister: Druck aus Moskau nicht nachgeben
Kopenhagen - Der russische Präsident Wladimir Putin hat
der dänischen Regierung wegen eines geplanten
Tschetschenen-Kongresses mit der Absage seines für Mitte November
geplanten Staatsbesuches gedroht. Wie Außenminister Per Stig Möller
am Sonntag in der Zeitung "Berlingske Tidende" bestätigte, will sich
Kopenhagen dem Moskauer Druck nicht beugen. "Wir können uns nicht in
einen privat arrangierten Kongress einmischen", sagte Möller. Das russische Außenministerium hatte demnach am Vortag ein Verbot
des für Montag in der dänischen Hauptstadt geplanten "Weltkongresses"
tschetschenischer und exil-tschetschenischer Gruppen verlangt. Eine
Erlaubnis durch die Behörden werde von Moskau als "unfreundliche
Handlung gegenüber Russland" verstanden, weil hier über "weitere
Finanzierungsmöglichkeiten für verbrecherische Aktionen von
Terroristen" beraten werden solle, hieß es in einem Schreiben des
Außenministeriums.
Abgewiesen
Möller berief unmittelbar nach Erhalt des Schreibens den
außenpolitischen Ausschuss im dänischen Parlament ein und erhielt für
seine Abweisung der Moskauer Forderung die Zustimmung aller
Parlamentsparteien.
Putin will am elften November zu einem Treffen mit der dänischen
EU-Ratspräsidentschaft und der EU-Kommission nach Kopenhagen kommen.
Die russische Drohung einer Absage bezieht sich den dänischen Angaben
zufolge nicht auf diesen Besuch, sondern nur auf den anschließend
geplanten eintägigen Staatsbesuch Dänemarks. (APA)