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Stephan Eberharter auf schnellstem Weg ins Tal.

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Ein perfekter Saisonstart.

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Sölden – Mit nur einem Sieger ist am Sonntag der Weltcup-Riesentorlauf der Herren in Sölden zu Ende gegangen. Nach dem sensationellen Dreifach-ex-aequo-Ergebnis am Samstag bei den Damen wurde 24 Stunden später Olympiasieger Stephan Eberharter seiner Favoritenrolle gerecht und holte sich Platz eins und die Siegesprämie von 23.500 Euro. Vor der Rekordkulisse von 16.000 Zuschauern auf dem Rettenbachferner besiegte Olympiasieger Eberharter seinen "Sölden-Fluch" und gewann nach drei zweiten Plätzen (1998, 2000, 2001) erstmals im Ötztal.

Bode Miller fiel zurück

13 Hundertstel hinter dem Weltcup-Gesamtsieger landete Vorjahressieger Frederic Covili aus Frankreich auf Platz zwei, Dritter wurde der Schweizer Michael von Grünigen (+0,28). US-Star Bode Miller fiel im zweiten Durchgang von Rang zwei zurück und musste sich hinter Kjetil-Andre Aamodt mit Platz fünf zufrieden geben. Zweitbester Österreicher wurde Christoph Gruber als Zehnter, Heinz Schilchegger legte in seinem ersten Rennen nach langer Knieverletzung ein tolles Comeback hin und verbesserte sich mit Laufbestzeit vom 23. auf den elften Platz. Auch Rainer Schönfelder schaffte eine beachtliche RTL-Rückkehr und wurde unmittelbar hinter Martin Marinac (15.) und Andreas Schifferer (16.) 17.

Perfekter Saisonstart für ÖSV

Mit seinem 17. Weltcup-Sieg, dem fünften im Riesentorlauf, machte Eberharter das Wochenende aus österreichischer Ski-Sicht perfekt. Am Samstag hatte die junge Tirolerin Nicole Hosp mit ihrem Sensationserfolg für Begeisterung gesorgt, nun setzte ihr routinierter Landsmann auf der so wie am Vortag auf Grund des starken Windes verkürzten Strecke (Siegerzeit 1:49,47) noch das i-Tüpfelchen. Hosp und Eberharter sorgten damit für den ersten österreichischen "Doppel-Erfolg" in Sölden. "Ein wunderschönes Ergebnis", bilanzierte Alpin-Rennsportdirektor Hans Pum hoch zufrieden.

Gestärktes Selbsvertrauen

"Der Sieg in Sölden war nach drei zweiten Plätzen ein großer Wunsch von mir. Vor allem vor Heimpublikum bedeutet mit das immens viel", freute sich Eberharter, der nun als Weltcup-Leader in die Pause bis zu den Rennen in Übersee geht. "Mit 100 Punkten im Gepäck nach Amerika zu fahren, ist vor allem für das Selbstvertrauen ideal", so der Tiroler, der bis zur Fortsetzung des Weltcups in Park City (21. bis 24. November) ein wenig abschalten möchte.

Favoriten vorne

Das Rennen wurde zum Duell der Riesentorlauf-Superstars, die bereits im ersten Durchgang klar den Ton angaben. In den Top-6 landeten mit Eberharter, Covili, von Grünigen, Aamodt, Miller und Nyberg sechs Leute, die bereits im Vorfeld des Rennens zum engsten Favoritenkreis gezählt worden waren. "Die Leistungsdichte ist irrsinnig groß", stellte auch Pum fest. Dass sich aus dieser breiten Spitze wieder ausgerechnet Eberharter durchgesetzt hat, dafür hat Herren-Chef Toni Giger eine einfache Erklärung: "Im Gegensatz zu den anderen, die noch nicht ganz fertig sind, ist der Steff locker drauf, braucht niemandem etwas zu beweisen. Das macht im Kopf frei."

Schröcksnadel hochzufrieden

Auch ein Fehler im zweiten Lauf brachte Eberharter nicht aus der Ruhe, was auch ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel beeindruckt feststellte: "Früher hat er einen fehlerlosen Lauf gebraucht, um zu gewinnen. Jetzt gewinnt er auch mit Fehlern."(APA)

  • Weltcup-RTL Herren in Sölden:

    1. Durchgang:

    1. Stephan Eberharter (AUT) 59,89 2. Bode Miller (USA) +0,11 3. Michael von Grünigen (SUI) +0,32 4. Frederic Covili (FRA) +0,38 5. Kjetil-Andre Aamodt (NOR) +0,66 6. Didier Defago (SUI) +0,73 7. Fredrik Nyberg (SWE) +0,86 8. Vincent Millet (FRA) +1,01 9. Didier Cuche (SUI) +1,09 10. Joel Chenal (FRA) +1,15

    weiter: 11. Hans Knauß (AUT) +1,17 12. Benjamin Raich (AUT) +1,31 14. Andreas Schifferer (AUT) +1,33 15. Christoph Gruber (AUT) +1,53 17. Rainer Schönfelder (AUT) +1,74 22. Christian Mayer (AUT) +2,09 23. Heinz Schilchegger (AUT) +2,14 25. Josef Strobl (AUT) +2,23 26. Martin Marinac (AUT) +2,26

    nicht für 2. Durchgang qualifiziert u.a.: 45. Stephan Görgl (AUT) +2,86

    2. Durchgang:

    1. Heinz Schilchegger (AUT) 48,81 2. Martin Marinac (AUT) 49,05 + 0,24 3. Tobias Grünenfelder (SUI) 49,13 + 0,32 4. Massimiliano Blardone (ITA) 49,20 + 0,39 5. Uros Pavlovcic (SLO) 49,22 + 0,41 6. Christoph Gruber (AUT) 49,27 + 0,46 . Kjetil-Andre Aamodt (NOR) 49,27 + 0,46 8. Frederic Covili (FRA) 49,33 + 0,52 9. Fredrik Nyberg (SWE) 49,38 + 0,57 10. Jean-Philippe Roy (CAN) 49,43 + 0,62

    weiters: 16. Stephan Eberharter (AUT) 49,58 + 0,77 18. Rainer Schönfelder (AUT) 49,68 + 0,87 19. Christian Mayer (AUT) 49,72 + 0,91 20. Josef Strobl (AUT) 49,85 + 1,04 25. Andreas Schifferer (AUT) 50,04 + 1,23 28. Hans Knauß (AUT) 50,34 + 1,53

    Ausgeschieden im 2. Durchgang: Benjamin Raich (AUT)