Rapid-Kapitän: "In einer spielerisch besseren Mannschaft würde ich mir leichter tun"
Redaktion
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Wien - Österreichs Fußball-Rekordteamspieler Andreas Herzog
hat in einem Interview mit dem deutschen Sportmagazin "kicker"
(Donnerstag-Ausgabe) Rücktrittsgelüste anklingen lassen. "Ich bin in
einer Formkrise, spiele schlecht. Irgendwann ist auch meine Zeit
abgelaufen, das ist leider so", meinte der 34-jährige Rapid-Kapitän,
der wegen Bandscheiben-Problemen beim großen Wiener Derby gegen die
Austria am Sonntag im Hanappi-Stadion fehlen wird.
Ziel: das 100. Länderspiel
"Seit ich wieder in Österreich bin, werde ich von gewissen Seiten
negativ gesehen. Wichtig für mich ist, dass ich als erster
Österreicher 100 Länderspiele habe. Das wäre fantastisch", hofft
Herzog auf sein historisches Jubiläum beim Länderspiel gegen Norwegen
am 20. November. Allerdings hat den Teamkapitän die 0:3-Niederlage in
der EM-Qualifikation gegen die Niederlande schwer getroffen: "Ich
wollte gegen Holland so viel zeigen, und dann ging alles daneben."
Auf die "Kicker"-Nachfrage "Klingt nach Rücktritt" antwortete Herzog
mit: "Ehrlich, ich weiß es nicht."
"So schlecht wie unter Matthäus"
Auch die zuletzt schlechten Ergebnisse mit Rapid haben Spuren
hinterlassen: "Seit eineinhalb Monaten haben wir Probleme, die
Mannschaft ist nicht so intakt, unserem Spiel fehlt die Entlastung
nach vorn. Momentan sind wir auf dem Weg, wieder so schlecht zu
spielen, wie unter Lothar Matthäus." Mit seiner Rückkehr nach
Hütteldorf sei keine Besserung eingetreten: "Ich hatte gehofft, dass
ich die Mannschaft mitreißen kann, jetzt muss ich aufpassen, dass es
nicht umgekehrt ist, dass sie mich nicht runterzieht. Auch ich bin
schlecht drauf, mache Fehler. Aber ich hoffte, dass das Team
spielerisch stärker ist. Das ist es oft nicht - für mich eine
Enttäuschung. In einer spielerisch besseren Mannschaft würde ich mir
leichter tun."
Keinen Spaß an der Sache
Herzog befürchtet zudem einen Rückfall wie in der vergangenen
Saison. "Außer Austria ist keiner extrem stark, Platz zwei keine
Utopie. Aber: Ich kam zurück, weil es hieß, Rapid baut eine Elf auf,
mit der wir Meister werden können. Davon sind wir weit entfernt." Zu
seiner persönlichen Zukunft meinte er: "Mein Vertrag verlängert sich
ab einer bestimmten Anzahl von Einsätzen automatisch. Ein, zwei Jahre
möchte ich noch spielen, wenn es Spaß macht. Leider macht es das nur,
wenn man Erfolg hat. Und den hab' ich im Moment nicht."(APA)
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