Der Medienkonzern Vivendi Universal zieht in seinem Kampf um den Telekomanbieter Cegetel nun gegen Vodafone vor Gericht. Die Klage beim Handelsgericht in Paris soll dem hoch verschuldeten Konzern Zeit verschaffen, um zumindest vier Milliarden Euro für ein Gegenangebot auf die Beine zu stellen, berichtet das Wall Street Journal (WSJ. Demnach klagt Vivendi eine Vertragsklausel ein, wonach die vier Gesellschafter von Cegetel im Falle einer Übernahme anderer Anteile eine 30-tägige Due Diligence-Prüfung durchführen müssen. Dies würde Vivendi einen zusätzlichen Monat verschaffen, ansonsten muss der Konzern bis 10. November ein Gegenangebot vorlegen oder die Kontrolle über Cegetel an Vodafone abtreten. Einhaltung Vodafone habe die 30-tägige Prüfungsphase nicht eingehalten, weil der britische Telekomkonzern die Bücher von Cegetel ohnedies kenne, so das WSJ. Vivendi sitzt auf einem Schuldenberg von etwa 19 Milliarden Euro, den der neue Chef Jean-Rene Fourtou rasch abbauen will. Der 44-Prozent-Anteil an Cegetel ist aber das Juwel der Beteiligungen des Mediengiganten. Ein Drittel des operativen Gewinns des gesamten Konzerns bringt laut Bloomberg.com alleine das profitable Telekomunternehmen ins Haus. Aus diesem Grund hat Fourtou offensichtlich entschieden, den Kampf um die Kontrolle der profitablen Tochter mit Vodafone aufzunehmen und den Schuldenabbau vorläufig auf Eis zu legen. (pte)