University Park/Pennsylvania - Bioingenieure der Penn State Universityhaben ein Ultraschall-Pflaster entwickelt, das bei Diabetikern die Insulinbeförderung übernimmt. Das System besitzt in etwa die Größe und das Gewicht eines Streichholzbriefchens und wird am Körper getragen. Versuche mit menschlicher Haut und lebenden Ratten verliefen bereits erfolgversprechend. Das "Patch" überträgt effektiv therapeutische Insulinmengen.Kernstück des neuen Ultraschall-Pflasters ist ein Energieüberträger. Dieser produziert Schallwellen, die den Wirkstoff durch die Haut in den Blutstrom leiten. Der Energieüberträger besteht aus einer dünnen Scheibe eines piezoelektronischen Keramik-Materials, das sich zwischen Endkappen aus Titan befindet. Vier dieser Energieüberträger wurden für den aktuellen Prototyp verwendet. Transport per Schallwellen Vor dem Energieüberträger befindet sich ein Insulin-Reservoir. Wird Strom zugeführt, treiben die Schallwellen die Medikation durch die Haut in die Blutgefäße. Im Rattenexperiment lieferte eine 20-minütige Einwirkung das selbe Ergebnis wie eine einstündige Exposition", erklärte die Bioingenieurin Nadine Barrie Smith. Eine Feineinstellung des Systems soll die Expositionsdauer auf eine bis fünf Minuten reduzieren. Derzeit müssen Diabetiker Insulin entweder via Nadel oder durch eine Mini-Pumpe mit einem Katheter injizieren. Ultraschall soll eine weniger schmerzhafte Alternative darstellen. Neben Insulin könnten mit Ultraschall-Pflastern auch Schmerzmittel, Asthma-Medikamente und Hormone verabreicht werden, schreiben die Forscher in der Oktober-Ausgabe von "Transactions on Ultrasonics, Ferroelectronics and Frequency Control". Die Ergebnisse wurden auf dem IEEE 2002 Ultrasonics Symposium in München. (pte)