geröstete Kaffeebohnen

Kaffeekirsche am Kaffeestrauch

Vermutlich wurden den ersten Kaffeepflanzen am Horn von Afrika an der Küste des Roten Meeres genutzt. Ursprünglich wurde Kaffee jedoch nicht getrunken, sondern gegessen. Die ostafrikanischen Stämme mahlten die rohen Kaffeebohnen und stellten daraus mit tierischen Fetten eine Paste her. Zu kleinen Kugeln gerollt, gab die Paste den Kriegern dann die Kraft, die im Kampf und auf der Jagd benötigt wurde.

Später stellten die Äthiopier aus Kaffeebohnen eine Art Wein her, der durch Fermentierung der getrockneten Bohnen entstand. Auf der Arabische Halbinsel nutzte man erstmals im 11. Jahrhundert n.Chr. Kaffeebohnen zur Erstellung eines heißen Getränks.

Um die Entdeckung des vorzüglichen Geschmacks und die belebenden Wirkung der Kaffeebohne ranken sich viele Erzählungen und es verwundert nicht, daß diese Geschichten wie Märchen aus 'Tausend und einer Nacht' klingen, liegt doch der Ursprung des Kaffees im Morgenland.

So soll Mohammed der Prophet die erste Schale vom Erzengel Gabriel erhalten haben, als er erschöpft und krank daniederlag. Nachdem er den köstlich duftenden Trank probierte hatte, fühlte er sich herrlich belebt und gestärkt.

Eine andere Geschichte bemerkten äthiopische Hirten, dass ihre Ziegen nachdem sie von den Früchten des Kaffeestrauches gefressen hatten, nicht mehr schlafen konnten und reizbar wurden. Sie erzählten den Mönchen in einem der zahlreichen koptischen Klöster von ihrer Entdeckung. Die Mönche machten sich diese Erkenntnis zu Nutze und gaben den Kranken einen Aufguss aus den Früchten des Kaffeestrauches, der belebend und stärkend wirkte. Als sie nun selbst die Früchte probierten, waren sie von ihrem bitteren Geschmack enttäuscht und warfen sie ins Feuer woraufhin ein köstlicher Duft den Raum erfüllte. Neugierig geworden machten die Mönche aus den so gerösteten Früchten einen Aufguß, der fortan als Geschenk Gottes gepriesen wurde, da er half während der nächtlichen Gebete wach zu bleiben.

Es ist nicht sicher, wie oder wann man tatsächlich begann, die Bohne zu rösten und zu brühen. Der Kaffee erlangte durch seine anregende Wirkung schon bald mystischen Status. Im 15. Jahrhundert begann man in Arabien mit der Kultivierung der Kaffeebohne. In den folgenden Jahrhunderten entwickelte sich der Jemen in Arabien zum wichtigsten Exporteur. Die Nachfrage nach Kaffee im Nahen Osten war sehr hoch. Man schätzte besonders den Kaffee, der aus der jemenitischen Hafenstadt Mokka geliefert wurde. Der Kaffee wurde damals allerdings eher wegen seiner medizinischen und physischen Wirkung gepriesen.

So werden in Afrika geröstete Kaffeebohnen bei Kopfschmerzen, Malaria und allgemeiner Schwäche gekaut, im arabischen Raum wird der Kaffeesatz bei Ruhr gegessen. In Afrika wird Kaffee meist mit Kardamon gewürzt, für Heiltränke auch mit Ingwerwurzeln versetzt. (red)