Moskau - Der russische Präsident Wladimir Putin hat eine
Verbindung zwischen dem Geiseldrama in Moskau und den
Bombenanschlägen auf Bali vor zehn Tagen hergestellt. "Dieselben
Leute, die die Anschläge auf Bali organisiert haben, haben die
Geiselnahme in Moskau geplant", sagte Putin nach Angaben russischer
Nachrichtenagenturen.
Die indonesischen Behörden gehen davon aus, dass die
Fundamentalistenorganisation Jemaah Islamiyah hinter den Explosionen
auf Bali steht, bei denen am 12. Oktober mehr als 180 Menschen
getötet worden waren. Die Jemaah Islamiyah soll Verbindungen zum
mutmaßlichen Terrornetzwerk El Kaida haben.
In einer ersten Reaktion hatte Putin "ausländische Terroristenzentren" beschuldigt, hinter der Geiselnahme in einem Moskauer Theater zu stehen. Die Aktion sei "im Ausland geplant" worden, sagte Putin.
Dieselben Kriminellen, die seit Jahren Tschetschenien
terrorisierten, forderten nun ein Ende der russischen
Militäroperation, so Putin im Fernsehsender Renn. Ziel der
russischen Einsatzkräfte sei es, die Befreiung der Geiseln
vorzubereiten, ohne dabei die Sicherheit der Geiseln zu gefährden.
Der russische Staatschef verfolgt im
Tschetschenien-Konflikt einen harten Kurs und lehnt Verhandlungen mit
den Rebellen ab. Russische Einheiten waren vor drei Jahren erneut in
der abtrünnigen Kaukasusrepublik einmarschiert. (APA/Reuters)