Wien - Der börsennotierte Kremser Autozulieferer Eybl befindet sich etwa zur Halbzeit seines Sanierungskurses im Plan und erwartet sich für das Gesamtjahr 2002 einen Gewinn (EGT) von 3,1 Mio. EURO, was inklusive Restrukturierungskosten einem EGT-Minus von fünf Mio. EURO gleichkommt. Die Finanzlage des im Vorjahr schwer krisengeschüttelten Unternehmens habe sich heuer stabilisiert, die Eigenkapitalquote werde wie geplant bis Jahresende 25 Prozent erreichen, sagte Eybl-Vorstandssprecher Johannes Elsner.

Der Automobilzulieferer, der vor allem deutsche Autoproduzenten beliefert, müsse sich "wegen der schlechten deutschen Konjunkturprognosen für 2003 keine großen Sorgen machen", meinte zudem Vorstandsmitglied Peter Löschl auf Anfrage des STANDARD. Eybl sei im Premiumsegment (BMW, Daimler- Chrysler) gut verankert. Mögliche Schwierigkeiten der Massenerzeuger - wie etwa VW - könnten "im Rahmen von minus drei bis minus fünf Prozent noch kompensiert werden".

Obwohl sich Eybl von seinen Standorten in Brasilien und den USA getrennt hat und damit an Erlösen verliert, halten sich die für heuer zu erwartenden Umsatzeinbußen in Grenzen. Eybl erwartet für das Gesamtjahr rund 410 Mio. EURO Umsatz, ein Betriebsergebnis vor Restrukturierung von 9,2 Mio. EURO.

Eybl verfügt derzeit über neun Standorte. Neben Trier in Deutschland und Sabadell (Spanien) konzentriert man sich in Gmünd und Krems auf die Textilproduktion. Krems wurde dabei mit einer Investition von mehr als 15 Mio.EURO aufgewertet und wird künftig neben der Funktion als Konzernzentrale die Kompetenzzentren für Weben und Stricken,die konzernweite Forschung sowie die Herstellung von Interieur-Teilen umfassen. Gestoppt wird hingegen mit Ende des Jahres das Segment der sicherheitstechnischen Textilien. (bach/DER STANDARD, Printausgabe, 25.10.2002)