Dabei zeigen sich überraschende Ergebnisse für die westlichen Demokratien.
Die USA rangiert auf Platz 17 von insgesamt 139 untersuchten Staaten und
erzielt damit ein schlechteres Ergebnis als Costa Rica. Auch Italien findet
sich mit Platz 40 hinter Beninn einem der ärmsten Laender, wieder. Die
Ergebnisse machen deutlich, dass die Wahrung der Pressefreiheit kein
Monopol reicher Staaten ist. Auch unter schlechten ökonomischen
Bedingungen ist es möglich, die Pressefreiheit zu achten.
Einschränkungen auf jedem Kontinent
Gravierende Einschränkungen der Pressefreiheit werden auf jedem Kontinent
registriert. Unter den 20 Ländern mit den gröbsten Verstössen befinden sich
neben afrikanischen, asiatischen und lateinamerikanischen Staaten auch die
europäischen Länder Russland und Weissrussland. Ganz am Schluss stehen vier
asiatische Staaten: Nord-Korea, China, Birma und Turkmenistan.
Pressefreiheit ist in diesen Staaten faktisch nicht existent. Medien stehen
unter der strengen Kontrolle und Überwachung ihrer Regierungen. Unabhängige
Journalisten gibt es kaum. Sie werden ständig bedroht, häufig verhaftet
oder ins Exil gedrängt.
Die Länder, die Pressefreiheit respektieren
Ganz oben auf der Liste stehen vier europäische Länder - Finnland, Island,
Norwegen und die Niederlande, die sich den ersten Platz teilen. Die
Pressefreiheit wird in diesen Ländern gewissenhaft respektiert. Zusätzlich
wird ihr deutliches Eintreten für die Pressefreiheit in anderen Ländern
positiv bewertet.
Für die Ausarbeitung des Index beantworteten Journalisten, Wissenschaftler
und Rechtsexperten einen 50 Fragen umfassenden Katalog. Abgefragt wurden
verschiedene Aspekte von Verstössen, darunter direkte Angriffe
(beispielsweise Morde und Verhaftung) ebenso wie politische, rechtliche
oder oökonomische Einflüsse (beispielsweise über Zensur, über staatliche
Monopole oder die restriktive Anwendung der Pressegesetze). Einzelne
Aspekte wurden nach Bedeutung für die Pressefreiheit gewichtet. Für 139
Staaten lagen nach der Recherche verlässliche Informationen vor. Im Index
sind Ereignisse zwischen September 2001 und Oktober 2002 berücksichtigt. (red)