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Manche Angehörige warteten bisher vergeblich auf die Rückkehr der Freigelassenen

Foto: REUTERS/Suhaib Salem
Bagdad - Im Irak haben nach der Generalamnestie für Gefangene Hunderte Menschen Auskunft über ihre nicht heimgekehrten Angehörigen verlangt. Sie warteten am Mittwoch vor dem Hauptquartier der Geheimpolizei bei Bagdad, um Näheres zu erfahren. Die am Sonntag von Staatschef Saddam Hussein angekündigte Amnestie galt für fast alle Gefangenen. Die Regierung stellte die Geste als Dank Saddam Husseins für seine Wiederwahl dar. Von der Amnestie betroffen waren alle, die aus politischen oder anderen Gründen inhaftiert worden seien, hieß es in einer Erklärung des Informationsministeriums. Laut den Sicherheitsbehörden wurden bereits alle Gefangenen entlassen. Den Angehörigen wurde mitgeteilt, sie würden nach der Abwicklung der Entlassungsverfahren mehr erfahren. Im Exil lebende Gegner Saddam Husseins sagten, sie hätten keine Gewissheit darüber, dass wichtige politische Gefangenen entlassen worden seien. Auch die oppositionelle Irakische Kommunistische Partei appellierte in einer Fax-Erklärung an internationale Beobachter, nach der Amnestie Inspektionen in den Gefängnissen im Irak durchzuführen. Die Menschenrechtsorganisationen amnesty international (ai) und Reporter ohne Grenzen (RSF) verlangten genaue Informationen darüber, wer entlassen worden sei. (APA/AP)