Irak: Viele Gefangene kehrten nach Amnestie nicht heim
Hunderte Angehörige und Menschenrechts- organisationen verlangen Auskunft
Redaktion
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Bagdad - Im Irak haben nach der Generalamnestie für
Gefangene Hunderte Menschen Auskunft über ihre nicht heimgekehrten
Angehörigen verlangt. Sie warteten am Mittwoch vor dem Hauptquartier
der Geheimpolizei bei Bagdad, um Näheres zu erfahren. Die am Sonntag
von Staatschef Saddam Hussein angekündigte Amnestie galt für fast
alle Gefangenen. Die Regierung stellte die Geste als Dank Saddam
Husseins für seine Wiederwahl dar.
Von der Amnestie betroffen waren alle, die aus politischen oder
anderen Gründen inhaftiert worden seien, hieß es in einer Erklärung
des Informationsministeriums. Laut den Sicherheitsbehörden wurden
bereits alle Gefangenen entlassen. Den Angehörigen wurde mitgeteilt,
sie würden nach der Abwicklung der Entlassungsverfahren mehr
erfahren.
Im Exil lebende Gegner Saddam Husseins sagten, sie hätten keine
Gewissheit darüber, dass wichtige politische Gefangenen entlassen
worden seien. Auch die oppositionelle Irakische Kommunistische Partei
appellierte in einer Fax-Erklärung an internationale Beobachter, nach
der Amnestie Inspektionen in den Gefängnissen im Irak durchzuführen.
Die Menschenrechtsorganisationen amnesty international (ai) und
Reporter ohne Grenzen (RSF) verlangten genaue Informationen darüber,
wer entlassen worden sei. (APA/AP)
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