Welt
Science-Week in Geldnöten
Bildungsministerium will vorerst keine Unterstützung zusagen - Infrastrukturministerium hält sich bedeckt
Wien - Die seit drei Jahren stattfindende Science-Week ist
in Turbulenzen. Von der öffentlichen Hand wird es voraussichtlich
keine finanzielle Unterstützung für die Aktion im kommenden Jahr
geben. Der Initiator und Organisator der Science-Week, Peter
Rebernik, ist dennoch zuversichtlich, auch 2003 die
Wissenschafts-Woche veranstalten zu können. Diese soll in Zukunft von
der "Österreichischen Wissenschaftsgesellschaft" (ÖWIG) durchgeführt
werden, die am 7. November ihre Gründungsversammlung abhält. Bei der
Science-Week soll bei zahlreichen Veranstaltungen in ganz Österreich
das Verständnis der Bevölkerung für Forschung gefördert werden."Initialzündung"
Im Bildungsministerium bestätigte man, dass
man derzeit für das kommende Jahr keine Unterstützung zusagen könne.
Den Weg der Wissenschaft in die Öffentlichkeit zu fördern, wie das
die Science-Week tue, sei ein guter Weg. Das Ministerium habe daher
in den vergangenen Jahren die Veranstaltung mit rund 218.000 Euro
jährlich unterstützt. "Diese Subvention war als Initialzündung für
die Initiative gedacht, mittel- und langfristig sollte sie sich
selbst rechnen und selbst Sponsoren finden", hieß es im Büro von
Bildungsministerin Elisabeth Gehrer. Über die mögliche Förderung
einzelner Projekte der Science Week werde im kommenden Jahr gesondert
beraten und entschieden.
Laut Rebernik lässt auch das Infrastrukturministerium noch offen,
ob es die Wissenschafts-Woche 2003 unterstützt. Insgesamt hat die
öffentliche Hand die Science-Week im Vorjahr mit rund 436.000 Euro
gefördert. Rebernik ist dennoch zuversichtlich, dass die
Entscheidungen der beiden Ministerien noch korrigiert werden. Alles
andere wäre "ungeschickt, denn die Science-Week ist eine der
billigsten Aktionen, die man machen kann", so Rebernik auch im
Hinblick auf die derzeit laufende millionenschwere Image-Kampagne des
Forschungsrates.
Mit privaten Sponsorten?
Notfalls würde Rebernik die Science-Week auch ohne öffentliche
Unterstützung durchführen. Er ist zuversichtlich, dafür private
Sponsoren auftreiben zu können. Bereits geplant sind Änderungen am
Konzept: War bisher das Ziel, möglichst viele Veranstaltungen an
möglichst vielen Plätzen anzubieten, strebt Rebernik nun vor allem in
den größeren Städten eine örtliche Konzentration an. So sollen in den
Uni-Städten auf öffentlichen Plätzen "Science-Cities" mit zahlreichen
Ausstellern und Events aufgestellt werden.
Mit der Österreichischen Wissenschaftsgesellschaft will Rebernik
eine "seit langer Zeit bestehende Lücke" in Österreich füllen. Als
Vorbild dient ihm die "British Association for the Advancement of
Science". Ziel der Gesellschaft soll die Förderung der
Öffentlichkeitsarbeit für Wissenschaft sein. "Die ÖWIG bezweckt die
ideelle und praktische Förderung des öffentlichen Verständnisses für
die Wissenschaften und von PR-Maßnahmen und -Aktivitäten aller Art
für die Wissenschaft", heißt es in der Einladung für die
Gründungsversammlung.
(APA)