Unternehmen
DaimlerChrysler legt weiter Tempo zu
Prognose für 2002 erhöht - Gute Quartalszahlen
Stuttgart - DaimlerChrysler ist nach den harten
Einschnitten bei seinen US-Unternehmen schneller als erwartet auf die
Überholspur gewechselt. Der deutsch-amerikanische Konzern schraubte
am Mittwoch in Stuttgart seine Ergebnisprognose für 2002 noch einmal
in die Höhe und berichtete zugleich für das dritte Quartal einen
kräftigen Zuwachs beim operativen Gewinn: Ohne Einmaleffekte legte
der Autobauer im Vergleich zum Vorjahr von 0,7 auf 1,7 Mrd. Euro zu.Mehr Gewinn im Gesamtjahr
Für das Gesamtjahr werde nun ein operativer Gewinn ohne
Einmaleffekte von mehr als fünf Mrd. Euro erwartet, hieß es weiter.
Zuletzt war DaimlerChrysler von mehr als 4,05 Mrd. Euro ausgegangen.
Dem Kurs der Aktie konnte dies zunächst nicht helfen: Wie der gesamte
Deutsche Aktienindex stand das Papier gegen 14.30 Uhr mit mehr als
zwei Prozent im Minus.
Chrysler-Sanierung
Nach den harten Sanierungsmaßnahmen bei den US-Unternehmen
Chrysler und Freightliner lag der operative Gewinn von
DaimlerChrysler in den ersten neun Monaten - bereinigt um
Einmaleffekte - bei 4,7 Mrd. Euro (Vorjahreszeitraum 0,8 Mrd.). Das
bereinigte Konzernergebnis erhöhte sich im dritten Quartal von 0,3
auf 0,9 Mrd. Euro. Beim weltweiten Absatz wurde mit 1,1 Mill.
Fahrzeugen ein Plus von sieben Prozent erzielt.
Die US-Sparte verbesserte im dritten Quartal das Ergebnis
deutlich. Chrysler erzielte einen operativen Gewinn ohne
Einmaleffekte von 325 Mill. Euro, nach einem Verlust von 267 Mill. im
Vergleichsquartal des Vorjahres. Die Verkäufe an Endkunden nahmen um
acht Prozent auf 681.600 Fahrzeuge zu. Der Umsatz habe
wechselkursbedingt um zwei Prozent auf 14,3 Mrd. Euro abgenommen. Für
2002 soll bei Chrysler ein "deutlich positives operatives Ergebnis"
erzielt werden.
Das Geschäftsfeld Mercedes-Benz und Smart erreichte mit einem
operativen Gewinn von 792 Mill. Euro nahezu das Vorjahresniveau. Der
Absatz habe um drei Prozent auf 310.900 Einheiten gesteigert werden
können. Der Umsatz habe um sechs Prozent auf 12,3 Mrd. Euro zugelegt.
Der Absatz der Marke mit dem Stern konnte leicht auf 280.600
Einheiten gesteigert werden. Vom Smart seien im dritten Quartal mit
30.300 Einheiten 18 Prozent mehr verkauft worden.
Nutzfahrzeuge sehen Licht
Auch bei den Nutzfahrzeugen ist wieder Licht am Ende des Tunnels
zu sehen. Der um Einmaleffekte bereinigte Betriebsgewinn erreichte im
dritten Quartal 143 Mill. Euro und übertraf damit den Vergleichswert
deutlich. Das Geschäftsfeld konnte seinen Absatz um zwei Prozent auf
121.300 Fahrzeuge steigern. Der Umsatz habe mit 7,1 Mrd. Euro auf dem
Niveau des Vorjahres gelegen. Das Sorgenkind Freightliner mit
Sterling und Thomas Built Buses habe im dritten Quartal seine
positive Geschäftsentwicklung fortgesetzt.
Auch beim japanischen Partner Mitsubishi Motors sei im Zeitraum
Juli bis September die Sanierung vorangegangen. Während in Japan die
Fahrzeugverkäufe um neun Prozent gesunken seien, hätten sie in
anderen asiatischen Märkten gesteigert werden können. (APA)