Belgrad - Die jugoslawische Regierung hat am Dienstag den stellvertretenden Verteidigungsminister, General Ivan Djokic, abgesetzt. Djokic wird vorgeworfen, unerlaubte Militärgeschäfte einer Belgrader Firma mit dem Irak toleriert zu haben. Der General war im Verteidigungsministerium für Außenhandelsgeschäfte zuständig. Bei einer Regierungssitzung wurde auch die Amtsenthebung des Direktors der Militärfirma Jugoimport, Jovan Cekovic, beschlossen. Medienberichten zufolge wurde auch die sofortige Schließung des Jugoimport-Büros in Bagdad veranlasst, über welches die Geschäfte gelaufen waren. Die Affäre wurde nach der neulichen Durchsuchung internationaler Friedenstruppen SFOR in einer Militäranlage in der ostbosnischen Kleinstadt Bijeljina bekannt. Bei der Durchsuchung waren nämlich Unterlagen sichergestellt worden, die auf den Export von militärischer Ausrüstung in den Irak hindeuteten. Die Geschäfte waren über die Belgrader Firma abgewickelt worden. Der serbische Innenminister Dusan Mihajlovic erklärte am Nachmittag, dass Ermittlungen über die Geschäftspraktiken von "Jugoimport" eingeleitet worden seien. (APA)