Nigeria
Human Rights Watch: Weiter Menschenrechtsverletzungen im Niger-Delta
Öleinnehmen bringen der Bevölkerung keinen Profit
Nairobi - Auch nach der Einsetzung einer zivilen
Regierung im Jahr 1999 bleiben die Menschenrechte vieler Nigerianer
in der Öl produzierenden Region des Niger-Deltas unbefriedigend
gewahrt. Das geht aus einem am Dienstag von der
Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch veröffentlichten
Bericht hervor. Dem Bericht zufolge kommt der Bevölkerung zudem nur
ein geringer Teil der staatlichen Einnahmen aus der Ölproduktion
zugute. Auch wenn es in den vergangenen drei Jahren nicht mehr zu
Massakern an der Zivilbevölkerung gekommen sei, würden die
Menschenrechte häufig weiter missachtet. So hätten die Ölfirmen zwar
ihr Engagement in den Gemeinden durch soziale Projekte verstärkt,
doch seien gewalttätige Übergriffe von Sicherheitskräften und
Paramilitärs an der Tagesordnung und würden vielfach nicht bestraft.
Human Rights Watch forderte die nigerianische Regierung sowie die
Ölfirmen zur Untersuchung der Vorfälle und zur Offenlegung aller
Zahlungen der Firmen an die Regierung und lokale Behörden auf. (APA/dpa)