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Hamburg - Vom zwanzigsten bis 21. November findet in Hamburg ein Symposium über die Folgen von Schadstoffen in den Sedimenten von Meeresböden statt. Im Zentrum stehen dabei Forschungsergebnisse, die im Zeitraum von Januar 2000 bis Ende 2002 im Forschungsprojekt ISIS (Identifizierung sediment-gebundener Schadstoffe) erhoben wurden. Das berichtet die deutsche Bundesforschungsanstalt für Fischerei, die gemeinsam mit dem Institut für Lebensmittelchemie und Biochemie der Universität Hamburg das Symposium durchführen wird. Die aquatische Umwelt fungiert als Senke für viele von Menschenhand eingebrachten Gift- und Schadstoffe. Dadurch sind Organismen im Wasser, besonders aber in Sedimenten, einer hochkomplexen Mischung von Schadstoffen exponiert. Zahlreiche Untersuchungen an aquatischen Organismen haben biologische Effekte aufgezeigt, die mit Belastungsschwerpunkten anthropogener Problemstoffe korrelieren, aber nur in den seltensten Fällen ist es möglich, die Effekte einzelnen Substanzen zuzuordnen. Dies aber ist die Voraussetzung für konkrete Schritte im Hinblick auf das Monitoring oder Anwendungsbeschränkungen derartiger Stoffe. Als möglicher Lösungsansatz ist das Konzept der biotestgeleiteten Fraktionierung und Identifizierung von Schadstoffen entwickelt worden. Während für den Abwasserbereich bereits recht umfangreiche Erfahrungen mit diesem Ansatz vorliegen, stehen derartige Untersuchungen in der marinen Umwelt noch am Anfang. Vor diesem Hintergrund wurde in ISIS ein Verfahren für die biotestgeleitete Identifizierung von Schadstoffen in Sedimenten aus Nordsee und Ostsee entwickelt und erprobt. Die Ergebnisse dieses Projektes und anderer, mit ähnlichen Fragestellungen befasster Forschungsvorhaben sollen vorgestellt werden. Dieses Symposium soll einen Einblick in den gegenwärtigen Stand der Forschung zu diesem Thema in Deutschland geben und eine Diskussion zu den Möglichkeiten, aber auch den Grenzen dieses Ansatzes ermöglichen. (pte)