Aus Pater Brown wird Pfarrer Braun. Rainer Poelmeyer, Produzent bei der Filmfirma Polyphon, leugnet bei der neuen ARD-Krimi-Reihe "Pfarrer Braun" gar nicht das Vorbild der "Pater Brown"-Filme mit Heinz Rühmann nach den Romanen von Gilbert Keith Chesterton. Anfangs war sogar an eine Wiederverfilmung der Originale gedacht worden, und dem Produzenten von "Sperling" und "Bruder Esel" schwebte bei den ersten Überlegungen noch Dieter Pfaff als mögliche Besetzung vor. Hin zum spezifischen Fischer-Krimi Aber spätestens mit der Besetzung Ottfried Fischer war die Entscheidung gefallen: weg von Chesterton und Rühmann, hin zum spezifischen Fischer-Krimi mit viel schlitzohrigem Humor, mehr Comedy als Crime. "Aber auch keine Variante vom "Bullen von Tölz" - Meine einzige Bedingung war: Die Filme dürften nicht in Bayern spielen", schmunzelt der vollgewichtige Ex-Kabarettist und Super-Mime, der nur eine einzige Parallele zu Rühmann sieht: "Der hat seine Pater-Brown-Filme auf dem Höhepunkt seiner Karriere gedreht, und dort bin ich jetzt auch." In der Tat steht der 48-Jährige gleich nach dem "Pfarrer Braun" für eine neue "Bullen"-Staffel vor der Kamera, zuvor hatte er den zweiten Film der Reihe "Bestseller" (auch ARD) abgeschlossen, wo er als krisengeschüttelter Erfolgsautor in immer wieder neue, "echte" Kriminalfälle gerät. Dazwischen gastierte Fischer vier Wochen auf der Ostfriesen-Insel Norderney: Hier entstehen nebeneinander gleich zwei "Pfarrer Braun"-Folgen. Fischer: "Ich gewöhne mir allmählich die Weißwürste ab und genieße Labskaus und Krabbensuppe..." Strafversetzt Bei guter Quote wird es mit zwei Filmen weitergehen. Und jedes Mal wird Pfarrer Braun vom Bischof anderswohin strafversetzt, auf dass jede deutsche Region irgendwann mal zum Zuge kommt. Zur Ausstrahlung gelangen die Filme im nächsten Jahr am Freitagabend inmitten des ARD-Melodramenangebots auf diesem Sendeplatz. Poelmeyer: "Wir bieten mal etwas anderes und sind vielleicht dort etwas wie das Körnchen Salz in der Suppe." (APA/dpa)