München - Mit einer umfangreichen Steuernachzahlung
wenige Tage vor Beginn seines Steuerprozesses hat Ex-Tennisstar Boris
Becker nach Informationen der "Bild"-Zeitung die Justizbehörden
besänftigt. Mit der Überweisung von 1,57 Millionen Euro an das
Münchner Finanzamt habe der Fall eine Wende genommen, berichtete das
Blatt am Montag unter Berufung auf die Finanzbehörde.
Demnach wurde am Freitag in Beckers Auftrag per Bote ein
entsprechender Scheck überbracht. Der 34-Jährige muss sich ab
Mittwoch wegen Steuerhinterziehung vor Gericht verantworten.
Spekulationen über eine Einigung im Vorfeld des Prozesses wiesen die
Justizbehörden bisher zurück.
Steuerbescheide für 1991 bis 1993
Nach Information des Nachrichtenmagazins "Spiegel" soll Becker vor
kurzem Steuerbescheide für die Jahre 1991 bis 1993 erhalten haben,
die von einer Schuld von 320.000 Euro aus Einkommen- und
Vermögensteuer ausgingen. Mit Hinterziehungszinsen läge das Minus bei
rund 450.000 Euro.
Damit ginge es ab Mittwoch um deutlich weniger Geld als bisher
angenommen. Noch vor wenigen Wochen war eine Summe von 1,9 Millionen
Euro als strafrelevant vermutet worden. Den Anwälten des Tennisidols
soll es laut "Spiegel" nun aber gelungen sein, Rückstellungen für
eine Schadensersatzklage in Höhe von 16 Millionen Dollar (16,4 Mill.
Euro) im Jahr 1991 steuermildernd geltend zu machen. Damals war
Becker von seinem ehemaligen Manager Ion Tiriac verklagt worden. (APA)