Verwirrung bei Fahndung nach US-Heckenschützen - Festgenomme Männer haben offenbar nichts mit Sniper zu tun
Redaktion
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Washington - Die Hoffnungen auf einen Durchbruch bei den
Ermittlungen zum mysteriösen Heckenschützen haben sich wieder zerschlagen. Nach zwei spektakulären Verhaftungen am Montag
Vormittag stellte sich nach stundenlangem Warten auf immer wieder
verschobene Pressekonferenzen schließlich heraus, dass die beiden verdächtigen
Männer offenbar nichts mit der Mordserie zu tun haben. Die seit
Anfang Oktober verübten neun Morde und drei Mordversuche im Großraum
Washington bleiben somit weiter ungeklärt.
Ein Mexikaner und ein Guatemalteke waren offenbar "im falschen
Auto zur falschen Zeit am falschen Ort" gewesen, hieß es im TV-Sender
CNN unter Berufung auf "Quellen" im Sicherheitsapparat. Die beiden
wurden der
Einwanderungsbehörde INS übergeben. Eine Verhaftung wurde an einer
Tankstelle durchgeführt, als der in einem weißen Kombi sitzende Mann
zu einem Telefonhörer griff, die zweite Festnahme erfolgte in
unmittelbarer Nähe.
Polizei übermittelt kryptische Botschaften
Die Tankstelle stand unter Überwachung, weil aus dem Gebiet in der
Nähe des letzten Tatorts in Ashland (Virginia) die Polizei-Hotline
angerufen worden war. Ein Unbekannter hatte die Polizei Samstag abend
auf eine Nachricht aufmerksam gemacht, die an dem Tatort gefunden
wurde. Seitdem versucht die Polizei mit dem Unbekannten zu
kommunizieren. Möglicherweise ist es der Heckenschütze oder ein
Komplize, aber auch ein Zeuge wird von den Medien nicht
ausgeschlossen.
Bei der am Montag Nachmittag schließlich doch abgehaltenen
Pressekonferenz wurde die Lage noch unklarer. Der Polizeichef von
Montgomery County, Charles Moose, übermittelte über die Medien eine
kryptische Botschaft an den Unbekannten, wieder Kontakt mit der
Polizei aufzunehmen. Die Polizei habe "akustische Probleme" gehabt
und wolle die Nachricht richtig verstehen, hieß es.
"In dem Fall gibt es maximales Interesse und minimale
Information", fasste der Reporter der "Washington Post", Howard
Kurtz, die verwirrende Lage zusammen. Die Öffentlichkeit müsse
einfach die weiteren Ermittlungen der Polizei abwarten und die Medien
müssten sich von der Polizei als "Briefträger" gebrauchen lassen,
ohne den Inhalt der Nachrichten zu verstehen.(APA)
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