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Staatspräsident Il kann sich Verhandlungen mit USA vorstellen

Reuters/ ITAR-TASS
Seoul/Washington - Im Streit mit den USA um sein geheimes Atomwaffenprogramm hat Nordkorea Gesprächsbereitschaft signalisiert. Voraussetzung sei allerdings, dass die USA ihre feindliche Politik gegenüber Nordkorea aufgäben, berichteten Journalisten am Montag nach einem Treffen zwischen Regierungsvertretern Nord- und Südkoreas in Pjöngjang. US-Präsident George W. Bush hatte Nordkorea gemeinsam mit dem Iran und dem Irak als "Achse des Bösen" bezeichnet, die nach Massenvernichtungswaffen strebe. "Wenn die USA bereit sind, ihre feindliche Politik uns gegenüber einzustellen, dann sind wir zu einem Dialog bereit, um Sicherheitsfragen, die von Interesse sind, zu lösen", sagte der nordkoreanische Parlamentspräsident Kim Yong Nam bei dem Treffen mit Südkoreas Vereinigungsminister Jeong Se Huyn. Nach US-amerikanischen Angaben hatte Kim Yong Nam beim ersten Besuch hochrangiger US-Regierungsvertreter Anfang Oktober gegenüber dem US-Gesandten James Kelly eingeräumt, Nordkorea entwickle angereichertes Uran, das zur Herstellung von Atomwaffen verwendet werden kann. Nordkorea hatte sich 1994 den USA gegenüber vertraglich verpflichtet, sein Atomwaffenprogramm einzufrieren; als Gegenleistung sollte es zwei moderne Leichtwasserreaktoren bekommen. Der nordkoreanische Staatsrundfunk meldete am Montag, die USA seien für Verzögerungen in der Umsetzung des Abkommens verantwortlich. US-Außenminister Colin Powell hatte am Sonntag erklärt, es sehe so aus, als sei das Abkommen inhaltlich "null und nichtig". Die USA werfen laut Medienberichten Pakistan und China vor, Nordkorea mit Technik für die Entwicklung von Atomwaffen ausgerüstet zu haben. Pakistan wies dies vergangene Woche zurück. China bezeichnete die US-Vorwürfe am Montag als "haltlose Gerüchte" und drängte alle Seiten den Streit im friedlichen politischen Dialog beizulegen. Powell erklärte in Washington, das Atomwaffenprogramm in Nordkorea müsse gemeinsam mit Russland, China, Japan, Südkorea und anderen gestoppt werden. US-Staatssekretär John Bolton sprach am Montag mit Vertretern der russischen Regierung über das Atomprogramm Pjöngjangs. Er war bereits in der vergangenen Woche zu Gesprächen in Peking und wollte seine Reise in Großbritannien, Frankreich und Belgien fortsetzen. US-Präsident Bush werde beim APEC-Treffen in dieser Woche in Mexiko mit Vertretern Südkoreas, Japans und Chinas über das Thema sprechen.(APA/Reuters/AP)