Janocko fehlte der Austria an allen Ecken und Enden
Redaktion
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Ausgerechnet der finanziell und sportlich schwer angeschlagene SV
Salzburg hat Christoph Daum am Samstag in der T Mobile-Bundesliga das
Heimdebüt als Austria-Wien-Chefcoach vermasselt. Die Wiener mussten
sich in der 14. Runde gegen die Mozartstädter vor 7.315 Zuschauern im
Horr-Stadion mit einem 0:0 zufrieden geben, der Vorsprung in der
Tabelle auf den ersten Verfolger Pasching (2:0 gegen Rapid) beträgt
aber noch fünf Zähler.
Polster am Verteilerkreis
Toni Polster nahm unter dem Riesenjubel des Austria-Anhangs den
Ankick im violetten Derby vor, derartige Gefühlsausbrüche sollten
jedoch an diesem Nachmittag für die Wiener Fans Mangelware bleiben.
Denn im Gegensatz zum berauschenden Daum-Debüt Anfang Oktober in Graz
gegen den GAK (4:0) fehlte bei den "Veilchen" jegliche Präzision und
Organisation. Mit etwas Pech hätte die Söndergaard-Truppe sogar
noch alle drei Zähler aus Wien mitgenommen.
Ohne Janocko
Die Frage nach dem "fehlenden Etwas" bei der Austria ist leicht
beantwortet, denn der Austria fehlte der gesperrte Ideenspender
Janocko an allen Ecken und Enden, von einem ähnlich klaren Resultat
wie beim 4:0 in Lehen Anfang August im ersten Saisonduell war man
meilenweit entfernt. Allzu beeindruckt dürfte auch der Spion von
Austrias UEFA-Cup-Gegner FC Porto das Horr-Stadion nicht verlassen
haben.
Durch den Janocko-Ausfall war der Brasilianer Djalminha doppelt
gefordert, der Superstar war jedoch zunächst in Hälfte eins zumeist
mit dem Erteilen von Anweisungen an seine Mitspieler beschäftigt.
Kein Wunder also, dass die von Routinier Szewczyk blendend
organisierte Gästeabwehr kaum ins Schwimmen kam. Und wenn die Austria
zu Chancen kam, dann war entweder Safar zu Stelle, der Ungar parierte
einen Dheedene-Freistoß (15.), oder die Wiener verfehlten das
Gehäuse. Kopfbälle von Gilewicz (11.) und Scharner (43.) landeten
ebenso über dem Tor wie ein Dheedene-Volley nach Scharner-Flanke
(25.).
46 Sekunden nach der Pause schien nach einer Flanke des
eingewechselten Kvisvik das erlösenden 1:0 gefallen zu sein, doch das
Tor von Djalminha wurde von Schiri Schüttengruber wegen Handspiels
von Rushfeldt nicht gegeben. Zwar hatten auch noch Gilewicz (55.),
der alleine vor Safar scheiterte, und Rushfeldt (61.) Chancen, die
besseren Möglichkeiten hatten aber nach dem Wechsel kurioserweise die
Salzburger.
Matchbälle für Salzburg
Zunächst traf Kirchler nach einem Ballverlust von Dospel und einem
Stanglpass von Brenner aus wenigen Metern Entfernung nur die Stange
(59.), dann hatten auch noch Kirchler (77.), Szewczyk (78.) und
schließlich der eingewechselte Hassler (85.) weitere Salzburger
Matchbälle. In der 93. Minute versuchte es dann noch Djalminha nach
Attacke von Messner mit einer Schwalbe im Strafraum, doch
Schüttengruber fiel nicht darauf hinein und das zweite Heimremis
(ansonsten fünf Siege im Horr-Stadion) der Austria nach dem 1:1 im
Derby gegen Rapid war perfekt.
(APA)
Austria Wien - SV Salzburg 0:0
Horr-Stadion, 7.315, Schüttengruber.
Salzburg: Safar - Winklhofer, Szewczyk, C. Jank - Brenner, Messner,
Laessig, Marasek, A. Ibertsberger - Schriebl (69. Hassler), Kirchler
Gelbe Karten: Dospel bzw. Szewczyk, Schriebl, Laessig, Marasek,
Winklhofer
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