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"Megafusionen globaler Konzerne, Expansionen und Börsengänge bestimmen das wirtschaftliche Geschehen. Rasche Reaktionsfähigkeit und effizientes Handeln werden zu entscheidenden Erfolgsfaktoren", erläutert Gerhard Resch-Fingerlos, Managing Partner des auf Executive Search spezialisierten internationalen Beratungsmultis Heidrick & Struggles.

Immer mehr Unternehmen - auch in Österreich - suchten daher rasche und flexible externe Personallösungen, um Management-Schlüsselpositionen zu besetzen. Manager auf Zeit trügen diesem Trend Rechnung und hätten ihr Aufgabenspektrum während der vergangenen Jahre deutlich ausgedehnt.

"Es geht nicht mehr nur um erste Hilfe in Krisensituationen, sondern vor allem auch um Integration, Neuausrichtung, Projektmanagement und Überbrückung von Vakanzen", konstatiert Resch-Fingerlos, der sich auch eine Imageverbesserung für die "gehobene Spezies der Leiharbeiter" vorgenommen hat: "Interimsmanager werden oft als abgehalfterte oder arbeitslose Führungskräfte betrachtet. Das wollen wir korrigieren." Gerade in Österreich sieht der Headhunter neben den Konzernen auch im Bereich der Familienunternehmen ein großes Kundenpotenzial.

Das Anforderungsprofil für Interimsmanager: Sie sollten Erfahrung als CEO haben, ausgezeichnete fachliche Kenntnisse und Praxis im General Management mitbringen. Weitere Voraussetzungen: Führungs- und Sozialkompetenz, Lösungsorientiertheit und prompte internationale Einsatzfähigkeit, was neben Fremdsprachenkenntnissen auch multikulturelles Verständnis und geografische Flexibilität voraussetzt. Das Idealalter liegt zwischen 45 und 50 Jahren.

300 Interimsmanagement-Einsätze hat Protem, die auf diese Dienstleistung spezialisierte Tochtergesellschaft von Heidrick & Struggles, seit 1993 bereits durchgeführt. Am größten ist die Nachfrage nach den Chefs auf Zeit in den Bereichen Handel und Dienstleistung, gefolgt von Telekommunikation und Informationstechnologie. (Helmut Mock/DER STANDARD, Printausgabe, 19./20.10.2002)