Film
Seidl, Dusl, Allahyari und mehr
85 Titel auf dem Programm der Hofer Filmtage
Hof/Saale - 55 Spiel- und Dokumentarfilme sowie 30
Kurzfilme aus dem In- und Ausland stehen ab Mittwoch auf dem Programm
der 36. Hofer Filmtage. Österreich ist auf dem bis 27.10. laufenden
Festival heuer mit fünf Beiträgen vertreten. Gezeigt werden Andrea
Dusls "Blue Moon", Bernhard Weirathers "Ikarus", "I am from Nowhere"
von Georg Misch, "Rocco" von Houchang Allahyari und "Zur Lage" von
Barbara Albert, Michael Glawogger, Ulrich Seidl und Michael
Sturminger. Das Festival unweit der tschechischen Grenze bietet vor allem
jungen Filmemachern und Regisseuren die Chance, sich einen Namen zu
machen. Inzwischen etablierte deutsche Filmgrößen wie Wim Wenders,
Doris Dörrie oder Herbert Achternbusch waren alle in Hof.
Die Filme
Marc Andreas Borchert erzählt in "Weihnachten", wie verschiedene
Menschen den Heiligen Abend erleben. "Dream Dream Dream" von Anne
Alix schildert die Reise zweier junger, aber völlig verschiedener
Männer in einem alten Auto von Hamburg zum Nordkap. Auch
sozialkritische Milieustudien stehen auf dem Programm der
diesjährigen Filmtage, so etwa "Gott ist tot" von Kadir Sözen mit dem
ehemaligen Tatort-Kommissar Schimanski, Götz George.
Im internationalen Programm ist ein Schwerpunktin dem Amerikaner
Paul Morrissey gewidmet, der lange zu "Andy Warhols Factory" gehörte,
ehe er als Schauspieler und Regisseur eigene Filme realisierte. Mit
fünf Beiträgen in diesem Jahr erleben die sechziger und siebziger
Jahre in Hof ihr Revival.
Aus dem Ausland
Aber auch internationale aktuelle Erstlingswerke sind zu sehen.
"Mile Zero" von Andrew Currie erzählt die Geschichte eines
verzweifelten Vaters, der glaubt, mit dem Kidnapping seines Sohnes
die Familie retten zu können. Die Filme "Yadon Ilaheyya" des
Palästinensers Elia Suleiman und "110901" suchen die
Auseinandersetzung mit aktuellen politischen Ereignissen - dem
Nahost-Konflikt und den Terroranschlägen vom 11. September in New
York.
Im Mittelpunkt von Dusls Roadmovie "Blue Moon" steht Josef Hader
als österreichischer Geldbote Johnny, den die Liebe tief in den Osten
bis nach Odessa führt. Weirathers Spielfilmdebüt "Ikarus" mit Nina
Proll erzählt von Fernweh in der österreichischen Provinz. Allahyaris
"Rocco" erzählt von einem Sohn jugoslawischer Gastarbeiter in Wien.
Mischs "I am from Nowhere" ist eine Dokumentation über Andy Warhols
slowakisches Heimatdorf Mikova und "Zur Lage" eine dokumentarische
Bestandsaufnahme Österreichs nach der politischen Wende im Frühjahr
2000.
Auszeichnungen
Höhepunkt der Veranstaltung ist die Verleihung des diesjährigen
"Filmpreises der Stadt Hof" am Donnerstag. Damit wird bereits zum 17.
Mal eine berühmte Persönlichkeit des deutschen Films geehrt. Mit dem
so genannten Eastman- Förderpreises wird ein Nachwuchs-Regisseur
ausgezeichnet. (APA/dpa)