Finanzen & Börse
Voestalpine: Aktienrückkauf-Programm kommt voran
Konzern hat bisher rund 400.000 eigene Aktien rückgekauft
Wien - Der voestalpine-Konzern hat von seinem zuletzt
bekannt gegebenen Aktienrückkaufprogramm im Ausmaß von 500.000 Stück
bisher 350.000 bis 400.000 Stück erworben. Die Hauptversammlung hat
im heurigen Juni den Vorstand ermächtigt, bis zu 10 Prozent eigene
Aktien (Preisband 15 bis 50 Euro je Stück) rückzukaufen, die für eine
Aufstockung der Mitarbeiterbeteiligung und ein Stock-option-Programm
für 149 Führungskräfte verwendet werden soll. Alle österreichischen
voestalpine-Mitarbeiter (über 13.000 von insgesamt über 17.000 Ende
2001) haben vor rund zwei Jahren insgesamt 5 Prozent eigene Aktien
erworben, deren Stimmrechte von einer Arbeitnehmerstiftung gehalten
werden. Belegschaft wie Unternehmensleitung der voestalpine wünschen von
den heute wahrscheinlich abschließenden KV-Verhandlungen der Metaller
die Vereinbarung einer Öffnungsklausel, mit der ein Teil der
Ist-Lohn- und Gehaltserhöhung in Aktien ausgeschüttet werden soll,
sagte Konzernchef Franz Struzl auf der Gewinn-Messe vor Journalisten.
Zur Abschlusshöhe sagte Struzl, er hoffe, "dass die KV-Runde einen
Einser vor dem Komma hat". Denn eine rasante Markterholung, die einen
höheren Abschluss rechtfertigen würde, sei nicht in Sicht (die
Elektro- und Elektronikindustrie hat diese Woche eine KV-Erhöhung um
2,3 und eine Istlohnerhöhung um 2,2 Prozent mit einer begleitenden
Optionsklausel abgeschlossen).
Struzl sieht wohl eine kontinuierliche Verbesserung bei den
Stahlpreisen, andererseits aber auch eine "negative
Preis-/Kostenschere" von über zwei Prozent. Das bedeutet, dass die
Kostensteigerungen über den Preiserhöhungen liegen werden, vor allem
wegen erwarteter höherer Vormaterialkosten. Beim Strompreis rechnet
voestalpine, einer der größten Strombezieher Österreichs, mit einer
Steigerung zum Vorjahr um 20 bis 30 Prozent. "Im Gefolge der
Strommarktliberalisierung ist es wieder zu einer Oligopolisierung
gekommen", sagte Struzl mit Verweis auf die Austro-Stromlösung der
ostösterreichischen Energieversorger mit dem Verbund.
In diesem Zusammenhang kündigte Struzl eine Fortführung des
"strengen" Kostensenkungsprogramms an, mit dem voestalpine in den
letzten beiden Geschäftsjahren je rund 40 Mill. Euro eingespart hat.
Bereits seit vielen Jahren verfolge voestalpine das Ziel, die
negative Preis-/Kostenschere durch Einsparungsmaßnahmen zu
kompensieren. Rund 2,5 Prozent der Kosten seien durch die Veränderung
des Produkt-Mix und sonstige Maßnahmen jährlich weggebracht worden.
Die rund 19-prozentige Beteiligung an der VA Tech AG, Linz musste
voestalpine zum Geschäftshalbjahr (30.9.) mit 44 Mill. Euro
wertberichtigen, nachdem der Kurs der VA Tech von 31,47 (28.3.) auf
16,05 (30.9.) gefallen ist.
Als Ziel für das Geschäftsjahr 2002/03 bestätigte Struzl einen
Betriebserfolg (EBIT) von deutlich über 200 Mill. Euro (Vorjahr 159,5
Mill. Euro). Die Basisdivende von 1,2 Euro bezeichnete Struzl als
"absolut gesichert", ob sich auch (wie bisher nur für das Rekordjahr
2000/01) ein Bonus ausgehen werde, hänge vom Jahresergebnis ab (siehe
VA-Tech-Beteiligung). (APA)