Südafrika: Keine Urlaubsquartiere für Einheimische
Die einzige total Sonnenfinsternis in diesem Jahr beschert ausgebuchte Unterkünfte - Ausländische Astronomie-Fans haben die Nase vorn
Redaktion
,
Johannesburg - Astronomie-Fans aus aller Welt bereiten in
Südafrika den Einheimischen arges Kopfzerbrechen bei der
Urlaubsplanung.
Schon seit Monaten sind die Quartiere an der Grenze zwischen Südafrika und Simbawe ausgebucht. Grund dafür ist die einzige totale Sonnenfinsternis in diesem Jahr. Der bis zu 86 Kilometer breite Kernschatten wird am 4. Dezember über diese Region ziehen. Tausende wollen sich dieses Ereignis nicht entgehen lassen.
Das Schauspiel am Himmerl
beschert schon seit Monaten der Tourismusbranche an der Grenze
zwischen Südafrika und Simbabwe ausgebuchte Häuser. Gut zwei Minuten
wird der bis zu 86 Kilometer breite Kernschatten über
die Region huschen. Die bis 2005 vorerst letzte totale Sonnenfinsternis wird nur
auf der Südhalbkugel der Erde stattfinden und von Europa aus nicht zu
beobachten sein.
Die Verwaltung
des Krüger-Nationalparks hat sich bereits öffentlich dafür entschuldigt, dass alle
Unterkünfte im Nordteil des Parks schon vor Monaten an meist ausländische
Astronomie-Fans vergeben wurden. Das seltene Naturschauspiel, das
1999 Millionen Menschen in Europa und Asien in Begeisterung
versetzte, vermiest den Südafrikanern die Sommerferien in der
südlichen Hemisphäre. Selbst Herbergen in den kleinsten Provinznestern von Südafrikas
Limpopo-Provinz sind seit Monaten völlig ausgebucht.
Diese frühere Nord-Provinz
versucht, dieses seltene Phänomen als Antrieb für seine
Tourismusindustrie zu nutzen. Auch das benachbarte Simbabwe erhofft sich
eine Wiederbelebung des Tourismus. Die
Sonnenfinsternis des Vorjahres hatte trotz der politischen Unruhen im Lande
zahlreiche Fans angelockt.
Gegen 8.00 Uhr Ortszeit, so haben Astronomen ausgerechnet, beginnt
das Himmels-Spektakel, wenn der Kernschatten den afrikanischen
Kontinent nördlich der angolanischen Stadt Lobito erreicht. Nach
knapp 18 Monaten kreuzt der Schattenpfad des Mondes die
Finsternisbahn der Sonnen-Eklipse des Vorjahrs erneut. Damit tritt
der extrem seltene Fall ein, dass vom gleichen Erdpunkt innerhalb von
eineinhalb Jahren zwei Mal das Schauspiel einer total verfinsterten
Sonne erlebt wird. Durchschnittlich passiert so etwas nur alle 300 Jahre.
Neben Angola streicht der Schatten über Namibias Caprivi-Streifen,
die Victoria-Fälle sowie den wegen seiner Elefantenvielfalt berühmten Chobe-Nationalpark. Von der Grenze zwischen
Simbabwe und Südafrika setzt er sich über den Krüger-Nationalpark und
Mosambik bis zum Indischen Ozean fort. Wenige Minuten später wird das
Himmels-Spektakel dann Australien erreichen, wo die "Schwarze Sonne"
und ihr prächtiger, leuchtender Strahlenkranz - die Korona - noch 30
Sekunden lang zu beobachten sein wird. (APA/red)
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