Bei den Medientagen 2001 war die Branche froh, es hätte schlimmer kommen können. Befund heuer: "Und es kam schlimmer."

Kernkompetenzen

Dirk Refäuter, Sprecher der Geschäftsführung des Süddeutschen Verlages, sieht kein Ende des Konjunkturrückgangs in Deutschland: "Bei uns steht das Fokussieren auf Kernkompetenzen im Vordergrund." Man setze auf verlagsübergreifende Zusammenarbeit, "wo man nicht im direkten Wettbewerb um Leser steht". Im Gespräch dafür: die Frankfurter Rundschau.

Synergien

Um Synergien geht es in der Krise allen: Matthias Döpfner, Vorstandschef des Axel Sprin- ger Verlags, hat sogar die Redaktionen von Berliner Morgenpost und Welt zusammengelegt. Döpfner erhebt dabei das "Überwintern" des Unternehmens zur strategischen Vorgabe, bis sich wieder Geld verdienen lässt.

"Schnorrermedium"

Auch wenn Prognos ihm als einzigem Medium selbst in der Krise Zuwachsraten voraussagt, ist das Internet längst keine Hoffnung mehr für die Verleger. Focus-Chefredakteur Helmut Markwort nennt es nur noch "Schnorrermedium". Und selbst Döpfner, der als Chefredakteur die Welt ganz auf das Internet ausrichtete, sagt heute: "Wir sollten darüber nachdenken, wie lange wir die Inhalte noch gratis anbieten." Unternehmensberater Adam Bird rät, Kostenvorteile durch das Internet nicht völlig zu übersehen. (DER STANDARD, Printausgabe, 18.10.2002)