Trittin verteidigt vor Parteitag Atom-Kompromiss zu AKW Obrigheim
Umweltminister erwartet klare Zustimmung zu Koalitionsvertrag
Redaktion
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Berlin - Kurz vor dem Parteitag der deutschen Grünen in
Bremen hat Umweltminister Jürgen Trittin die von der Berliner
Bundesregierung beschlossene Laufzeitverlängerung für das
Atomkraftwerk Obrigheim verteidigt. Es werde damit nicht eine
Kilowattstunde Atomstrom mehr verbraucht, sagte der Grünen-Politiker
am Freitag im DeutschlandRadio Berlin. Obrigheim werde auch nicht im
Mittelpunkt des Bundesparteitages stehen, sondern der
Koalitionsvertrag mit der SPD. Er erwarte eine solide Mehrheit.
Trittin rechnete zudem damit, dass die Delegierten auch der vom
Parteivorstand angestrebten Lockerung der Trennung von Amt und Mandat
zustimmen werden.
Der zum linken Flügel gehörende Grünen-Abgeordnete Winfried
Hermann will trotz des Streits um Obrigheim bei der Kanzlerwahl für
Gerhard Schröder (SPD) stimmen. Bei dem ausgehandelten Kompromiss
einer Laufzeitverlängerung um nur zwei statt fünf Jahre wolle er die
Fortsetzung der rot-grünen Koalition nicht gefährden, sagte er im
Südwestrundfunk. Allerdings sei er sich nicht sicher, wie die
Delegierten auf dem Parteitag reagieren würden.
Der umweltpolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion,
Reinhard Loske, rechnet damit, dass der Parteitag dem
Koalitionsvertrag zustimmt. Die Unzufriedenheit mit der
Obrigheim-Verlängerung werde in Bremen zwar sicher zur Sprache
kommen, sagte er im infoRadio Berlin-Brandenburg. Er gehe aber davon
aus, dass die Delegierten zwischen der notwendigen Kritik an dem
Atom-Kompromiss und dem Koalitionsvertrag insgesamt unterscheiden
könnten.(APA)
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