Wirtschaft
IBM beeindruckt Wall Street
Solide Ergebnisse - Verlustbringende Festplatten-Laufwerksparte an japanische Hitachi verkauft
Armonk - Der weltgrößte Computerkonzern IBM hat die Wall
Street mit relativ guten Ergebnissen beeindruckt. Im 3. Quartal
dieses Jahres wurden 1,3 Mrd. Dollar (1,323 Mrd. Euro) oder 76 Cent
je Aktie verdient gegenüber 1,6 Mrd. Dollar oder 90 Cent je Aktie in
der Vorjahresvergleichszeit. Der Umsatz fiel um ein Prozent auf 20,3
Mrd. Dollar, teilte die Gesellschaft am Mittwoch nach Börsenschluss
mit. IBM verkauft seine verlustbringende Festplatten-Laufwerksparte an
die japanische Hitachi. Klammert man diesen Bereich und andere
Sonderfaktoren aus, dann verdiente IBM aus dem laufenden Geschäft
unverändert 1,7 Mrd. Dollar. Der Gewinn pro Aktie erreichte auf
dieser Basis 99 (Vorjahr: 97) Cent und hat damit die
Analystenerwartungen von 96 Cent leicht übertroffen. Der Umsatz stieg
auf dieser Berechnungsweise um 0,2 Prozent auf 19,8 Mrd. Dollar.
Marktkenner beeindruckt
Marktkenner zeigten sich von der Widerstandsfähigkeit des Konzerns
beeindruckt. IBM konnte sich mit seinem wichtigen
Dienstleistungsgeschäft sowie mit den Computer-, Chip- und
Softwaresparten gemessen an den Konkurrenten gut behaupten. Das
Unternehmen hat in den vergangenen zwölf Monaten angesichts der
schlechten Verfassung der Technologiebranche seine Kosten deutlich
gesenkt, Stellen abgebaut, schlechte Geschäftsbereiche verkauft und
die verlustbringende Chip-Sparte auf Vordermann gebracht.
IBM-Chef Samuel J. Palmisano verwies auf das schwierige
wirtschaftliche Umfeld. Das Unternehmen habe trotzdem gute Umsätze
verbucht, den Gewinn pro Aktie gesteigert und Marktanteile gewonnen.
Die IBM-Aktien sind nachbörslich um 7,8 Prozent auf 69,99 Dollar
gestiegen.
US-Markt schwächer
Der Umsatz fiel in Nord- und Südamerika um zwei Prozent auf neun
Mrd. Dollar und legte in der Region Europa/Naher Osten/Afrika um ein
Prozent auf 5,7 Mrd. Dollar zu. IBM setzte im asiatisch-pazifischen
Raum 4,3 Mrd. Dollar um, plus drei Prozent.
Die wichtigste IBM-Sparte "Globale Dienstleistungen" erhöhte den
Quartalsumsatz um zwei Prozent auf 8,9 Mrd. Dollar. IBM hat die
PriceWaterhouseCoopers Consulting für 3,5 Mrd. Dollar gekauft. Sie
könnte im vierten Quartal eine Milliarde Umsatz beisteuern. IBM hat
auch mehrere Software-Firmen übernommen.
Rückschläge bei Personal Computern
Der Hardware-Umsatz fiel um ein Prozent auf 6,8 Mrd. Dollar. Es
gab Rückschläge bei Personal Computern. Der Chip-Umsatz stieg
hingegen. Der Software-Umsatz fiel um drei Prozent auf 3,1 Mrd.
Dollar und der Umsatz der Finanzsparte um drei Prozent auf 795 Mill.
Dollar.
Der Computerkonzern verbuchte in den ersten neun Monaten 2002
einen Gewinn von 2,6 Mrd. Dollar oder 1,47 Dollar je Aktie. Das
Unternehmen hatte in der Vorjahresvergleichszeit 5,4 Mrd. Dollar oder
3,03 Dollar je Aktie verdient. Der Neunmonatsumsatz fiel um sieben
Prozent auf 58,9 Mrd. Dollar. (APA/dpa)