Wien – "Momordica charantia" heißt eine hilfreiche Pflanze, die in der fernöstlichen Medizin seit Jahrtausenden gegen Diabetes und Akne eingesetzt wird. In einer Pressekonferenz am Mittwoch stellten Diabetes-Experten die "Balsambirne" vor, die es jetzt als Tee zu kaufen gibt. Der Ernährungswissenschafter Otfried Weise informiert in seinem neuen Buch "Momordica charantia" über Ursprung und Wirkung des Heilmittels.

Gerne und oft wird die "Balsambirne" oder "Bittergurke" in asiatischen Ländern, aber auch in Südamerika, der Karibik und in Afrika zubereitet. Vor allem durch das enthaltene Insulin-ähnliche Peptid kann bei regelmäßiger Anwendung des Tees der Blutzucker in vielen Fällen deutlich gesenkt werden, hieß es. Auch blutreinigende und immunstärkende Eigenschaften der Pflanze seien gut dokumentiert.

Unterschätzte Krankheit

Diabetes ist eine häufig unterschätzte Krankheit, sowohl quantitativ als auch qualitativ. Alleine in Österreich sind 400.000 Menschen betroffen, wobei zwischen "Typ I" (keine körpereigene Insulinproduktion) und "Typ II" (geringe Insulinproduktion) unterschieden wird. Noch einmal so hoch schätzt man die bisher unerkannten Fälle. Dramatisch sind die Folgen der Zuckermoleküle in den Blutbahnen, die von den Zellen nicht mehr angenommen werden – die Hälfte der "Typ II"-Patienten stirbt nach zehn Jahren. Davor kommt es wegen mangelnder Durchblutung häufig zu Amputationen.

In Kombination mit schulmedizinischer Behandlung, Diät und Umstellung des Lebenswandels kann dieses Schicksal im günstigsten Fall abgewendet werden. Bei regelmäßiger Anwendung des Tees – empfohlen wird täglich ein Liter – soll nach sechs bis acht Wochen in vielen Fällen eine Absenkung des Blutzuckerspiegels und damit ein verminderter Bedarf an Insulinzufuhr eintreten. Ein äußerst positiver und mehrfach beobachteter Effekt sei die Durchblutung akut von Amputation bedrohter Gliedmaßen. (APA)