Trotz vieler Möglichkeiten Internetanschluss außerhalb von Heim und Büro zu finden, ist mobiler Datenanschluss am Notebook weiterhin ein nicht befriedigend gelöstes Thema.

Zwei neue Funkkarten der Handy-Hersteller Nokia und Sony Ericsson bringen den mobilen Internetbenutzer einer einfachen Lösung ein Stück näher.

Die zentrale Funktion der beiden PC-Karten, die in das Notebook eingesteckt werden, ist GPRS (General Packet Radio Service), die Datentechnik für das bestehende GSM-Handynetz.

GPRS hat viel Ähnlichkeit mit einer ISDN-Leitung, auch wenn sie nicht dasselbe Tempo und dieselbe Verlässlichkeit bieten kann: Bezahlt wird jeweils für die übermittelte Datenmenge und nicht die Verbindungszeit; der Verbindungsaufbau ist schneller als über Telefonleitung oder analoge Handyverbindung; und die Übertragungsgeschwindigkeit ist bei guten Voraussetzungen einer Telefonleitung vergleichbar (je nach Betreiber bis zu rund 54 Kilobit pro Sekunde). Internationales GPRS-Roaming steckt jedoch noch in den Kinderschuhen, sodass man außerhalb Österreichs meist auf das langsamere Handynetz angewiesen bleibt.

Das Nokia D211 Kartenmodem ist vielseitiger als sein Konkurrent, da es neben GPRS für die in Europa verbreiteten Frequenzen 900/1800 MHz und der alternativen Datentechnik HSCSD (bündelt zwei oder mehr Kanäle zur Datenübertragung; in Österreich nur von One angeboten) auch Wi-Fi für drahtlose Hotspots beherrscht.

Für Notebook-Benutzer ohne eingebautem Wi-Fi steigt damit die Möglichkeit des mobilen Einsatzes. Der Übergang zwischen diesen Techniken ist jedoch nicht nahtlos und erfordert unterschiedliche Provider.

Das Sony Ericsson Kartenmodem GC75 ist zwar nicht für Wi-Fi geeignet, hat jedoch einen anderen Vorteil gegenüber Nokia: Es hat einen Dreiband-Handyteil, womit es auch in den USA und anderen Ländern mit 1900 MHz-GSM-Netzen genutzt werden kann. Wie bei Nokia steht neben GPRS auch HSCSD zur Verfügung.

Das Sony Ericsson Modem soll in den nächsten Wochen um rund 350 Euro in den Handel kommen; das Nokia ist lieferbar und kostet rund 400 Euro. (spu, DER STANDARD Printausgabe, 17. Oktober 2002)