"Platz ist in der kleinsten Hütte",

hieß es einmal, "Raum nur im Renault Espace." Das Monospace-Konzept haben auch andere Hersteller ergriffen (unter ihnen der aktuelle heimische Marktführer im Segment, VW Sharan). Erfunden hat es aber Renault - oder besser gesagt: als Erster angewandt. Die Pläne dazu hatte Matra entworfen, war damit bei Peugeot abgeblitzt, um schließlich bei Renault auf offene Ohren zu stoßen.

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Der erste Espace (ab 1984) wurde ein Erfolg,

allen Unkenrufen zum Trotz. Was ihm Skeptiker vorhielten - das Zwitterwesen aus Kombi und Lieferwagen - wurde vom Markt dankbar angenommen. Matra produzierte, Renault verkaufte, Nachahmer kamen in die Gänge.

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Das Aufrücken der Konkurrenz

(von Alhambra bis Previa) verursachte keine allzu großen Schmerzen, das Segment hat sich ordentlich ausgedehnt. Wie aktuell fast 20 Jahre im Rückblick sind, lässt sich am besten in einem gut erhaltenen Ur-Espace überprüfen: Im Grunde käme man damit auch heute noch fein über die Runden.

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Der Espace in seiner vierten Generation

hat sich der alten Querdenkerei entledigt. Seine Bauweise ist konventionell, er steht auf der Plattform Laguna und Vel Satis und trägt eine Metallkarosserie, Schluss mit Plastik! Es sind auch die profanen Aufgaben, die der neue Espace vordringlich erfüllen muss: zum Beispiel das Lichtlein als Pannenführer, wie er 2001 von ÖAMTC/ADAC in grausamer Eindeutigkeit ausgewiesen wird, schleunigst abgeben.

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Die zweite Disziplin

besteht im Erfüllen der gewachsenen Ansprüche seiner Klientel. Das wird zum Teil als Designaufgabe wahrgenommen. Der Innenraum wie aus Schöner Wohnen, mit allerlei Blenden inszenierte Landschaften, die Oberflächen mit gefälliger Haptik. Wer hier einen Wunderbaum reinhängt, wird angezeigt!

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Das Design

im Ganzen hat ein wenig vom Pfiff der frühen Jahre verloren. Es bekommt ihm wenig das Kistenartige in der Heckansicht und der Tragehenkel als Spoiler. Sinnvoll: die Chipkarte statt Schlüssel - Auto riecht Herrl. Dann: Startknopf. Das Navi ist umständlich und zieht sich den Zorn der Irrenden zu ("weiter vorne halblinks halten").

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Unterscheidungsmerkmale zur Konkurrenz,

vom Begründer-Bonus einmal abgesehen, liefern die fast akrobatische Variabilität des Innenraums und die breite Motorenpalette, die dennoch zur Monokultur weist.

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Einen 3,5-Liter-V6-Benziner

mit 241 PS gibt es, im Gegensatz zur diesbezüglichen Nachfrage. Der 2-Liter bevorzugt Einzelreisende ohne Gepäck.

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Als den echten Österreicher

erkennen wir aber den 2,2-Liter-dCi, etwas biederer als der 1,9er. Preis und wann? Ab 28.650 Euro und ab 15. 11. on the road, wie der Franzose sagt. (Timo Völker, AUTOMOBIL)

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