Österreich
Tausend Menschen gedenken der Opfer
Internationales Expertenteam nimmt Ermittlungen auf - USA zweifeln an Fahndungserfolg
Kuta - Rund tausend Menschen haben am Dienstag im
Touristenort Kuta auf Bali der Opfer des Anschlags vom Samstag
gedacht. Angehörige von Opfern und Einheimische legten am Ort der
Bombenexplosion Blumen nieder und zündeten Kerzen an. "Das ist unsere
eigene Art, unsere Trauer und Sympathie zu zeigen", sagte die
Angestellte eines Reisebüros. Der indonesische Hotel- und
Gaststättenverband hatte die Trauerkundgebung organisiert. Bei dem Anschlag am Samstagabend waren mehr als 180 Menschen getötet und mehr
als 300 verletzt worden. Drei Tage nach dem Bombenanschlag auf Bali nahm ein
internationales Expertenteam die Ermittlungen vor Ort auf. Etwa 40
australische Polizisten und Geheimdienstbeamte arbeiteten mit
Spezialisten aus Deutschland, Japan, Großbritannien und den USA
zusammen, teilte der australische Justizminister Chris Ellison am
Dienstag auf Bali mit. Ellison sagte, aus Australien seien
Gerichtsmediziner und Experten für die Identifizierung von Leichen
sowie Sprengstoffspezialisten angereist. Indonesien habe die
internationale Hilfe akzeptiert.
US-Zweifel an indonesischen Behörden
Das US-Außenministerium meldete in einem Bericht Zweifel am
Fahndungserfolg der indonesischen Behörden an. Die örtlichen
Ermittler würden zwar intensiv arbeiten, ihre Bemühungen würden
letztlich aber ohne Ergebnis bleiben, hieß es in der Studie. Die
mutmaßlichen Täter würden vermutlich weder identifiziert noch
festgenommen. Bei den Tätern handele es sich wahrscheinlich um
islamische Extremisten, die bei der Auswahl des Tatortes und der
Planung Hilfe aus dem Ausland erhalten hätten. Die ausländischen
Helfer seien vermutlich bereits außer Landes.
Die indonesischen Behörden haben zwei Männer festgenommen, die
aber bisher nicht als Verdächtige gelten.
Bei den Ermittlungen offenbarten sich erste Schwächen. So wurde
der Anschlagsort erst am Dienstag für die Spurensuche abgeriegelt.
Zuvor waren zahlreiche Angehörige der Opfer, Journalisten und
Zaungäste durch die völlig verwüstete Straße in Kuta gelaufen. (APA)