Broukal als "ZiB 1"-Moderator.

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Gusenbauer präsentiert seinen neuen Quereinsteiger.

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Gerald Gross tritt die Nachfolge an.

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Als "Krisenreporterin" des ORF soll Cornelia Vospernik aufgebaut werden. Den ersten Kriseneinsatz seither freilich hatte Vospernik Dienstagabend direkt auf dem Küniglberg. So rasch kann aus dem Newsroom ein Emergency Room werden.

Gerade hat sich der ORF von der Doppelmoderation der "ZiB 1" getrennt. Montagabend erst gab Josef Broukal sein erstes Solo, als einer von drei Einzelkämpfern in den wichtigsten ORF-Nachrichten neben Danielle Spera und Stefan Gehrer. Martin Traxl ist mit der Programmreform des ORF nur noch Chef der Aktuellen Kultur im ORF. Hannelore Veit wurde zu "ZiBs" untertags versetzt.

Abschied ohne besondere Hinweise

Für die ersten Tage der neuen "ZiB 1" war Broukal nach ORF-Angaben eingeteilt. Montagabend wirkte der erfahrenste Nachrichtensprecher des ORF besonders entspannt, verabschiedete sich aber ohne besondere Hinweise. Von seiner Kandidatur für die SPÖ erfuhr auch der ORF erst Dienstag, was man dort nach außen eher dezent als "sonderbar" kommentierte.

Broukal ist auch prominent als eines der wichtigsten ORF-Gesichter der Programmreform in einer Broschüre vertreten. Das Werbeheft wird gerade an 2,9 Millionen Haushalte verteilt, der Versand ist nicht mehr zu stoppen.

Vospernik springt ein

Cornelia Vospernik, die in der "ZiB 1" Danielle Spera für deren Babypause bis Ende November vertritt, springt ein. Die tatsächliche Nachfolge Broukals als "Anchorman" entschied man auf dem Küniglberg erst am Nachmittag: Gerald Gross, neben Ingrid Thurnher und Armin Wolf eines der drei Gesichter der "ZiB 2", wechselt in die "ZiB 1". Die Nachrichten um 22 Uhr teilen sich vorerst Thurnher und Wolf. Bei "Modern Times" übernimmt Hauptabteilungsleiterin Gisela Hopfmüller Broukals Platz.

Moderation des Wahlabends

Besonders spannend aber wird die Moderation des Wahlabends am 24. November. Veit habe sich als Comoderatorin Broukals 1999 gut geschlagen, hieß es Dienstag auf dem Küniglberg.

Broukal überlegte wie berichtet vor wenigen Monaten vorzeitigen Rückzug aus dem ORF, unter anderem über eine Karenz, sollte ihn die neue Führung "verräumen" wollen. Was die nicht tat.

Seit Dienstag gehört Broukal laut ORF "nicht mehr der TV-Information an". Über dessen "Lebenstraum" einer Führungsposition in der ORF-EDV sei noch "zu entscheiden".

Seine ORF-Prominenz trug zu einem nicht unbeträchtlichen Zusatzeinkommen etwa mit der Moderation von Veranstaltungen bei. (fid/DER STANDARD, Printausgabe, 16.10.2002)