Beim Beladen ihres Autos im Parkhaus getötet - Ballistisches Gutachten bestätigt denselben Täter
Redaktion
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Washington - Knapp zwei Wochen nach Beginn der
rätselhaften Mordserie in den USA hat der mutmaßliche Serienkiller am
Montag zum neunten Mal zugeschlagen: Der tödliche Schuss auf eine
Frau in Falls Church bei Washington im US-Bundesstaat Virginia könne
dem Heckenschützen zugeordnet werden, der bereits acht Menschen auf
dem Gewissen hat, teilte die Polizei am Dienstag mit.
Die 47-jährige Linda Franklin war am Montagabend in
einem Parkhaus erschossen worden, als sie gerade ihre Einkäufe ins
Auto lud. Im Gegensatz zu einigen anderen Morden der Serie erhielt
die Polizei in diesem Fall zahlreiche Hinweise von Augenzeugen. Die
Fahndung nach einem Kleinbus blieb jedoch zunächst erfolglos.
Kopfschuss
Der Schuss traf Linda Franklin gegen 21.15 Uhr in
den Kopf; sie war auf der Stelle tot. Ihr Mann stand nach Angaben der
Polizei neben ihr im Erdgeschoss des Parkhauses. Die beiden hatten
zuvor in einem nahe gelegenen Bastelgeschäft eingekauft. "Die
ballistischen Untersuchungen erlauben es, den Fall in die Serie der
anderen Morde in der Region einzuordnen", sagte der Polizeichef von
Falls Church, Tom Manger. Falls Curch liegt etwa zehn Kilometer
westlich von Washington. Auch die anderen Morde waren in der Umgebung
Washingtons verübt worden.
Die Polizei suchte nach einem weißen oder beigefarbenen Kleinbus
vom Typ Chevrolet Astro mit einer Leiter auf dem Dach und einem
beschädigten rechten Rücklicht. Nach ähnlichen Fahrzeugen war bereits
in den vergangenen Tagen gesucht worden. Die Zeugen hätten
unterschiedliche Angaben zum Nummernschild des gesuchten Fahrzeugs
gemacht, sagte der Polizeichef weiter. "Ich bin zuversichtlich, dass
die Angaben der Zeugen letztendlich zu einer Festnahme führen
werden", betonte Manger.
Immer wieder Parallelen
Eine weitere Parallele zu den anderen Fällen stellt der Tatort
dar: ein Einkaufszentrum nahe einer Autobahnkreuzung. Nach der Tat am
Montagabend sperrte die Polizei zahlreiche Straßen und kontrollierte
Fahrzeuge an Straßensperren. Auch mit Hubschraubern suchten die
Beamten nach dem Heckenschützen, der seit fast zwei Wochen die
Menschen in Washington und Umgebung in Angst und Schrecken versetzt.
"Das ist nicht dreist, das ist schamlos", sagte FBI-Mitarbeiter
Clint Van Zandt über den Tatort. Bezirkspolizeichef Tom Manger sagte,
die Polizei sei sofort zur Stelle gewesen, etliche Straßen seien
abgesperrt worden. Zwei Polizeihubschrauber waren im Einsatz.
Augenzeugen hätten die Kennzeichen von einigen Fahrzeugen nennen
können, die den Tatort verlassen hätten, sagte Manger.
Bush: "Nicht das Amerika, das ich kenne"
US-Präsident George W. Bush sagte, er trauere mit denen, die bei
den "kaltblütigen Morden" Angehörige verloren hätten. Mütter, die
Schulkinder vor einem Serientäter schützen müssten - das sei nicht
das Amerika, das er kenne, fügte er hinzu.
Die Mordserie begann am 2. Oktober. Zuletzt wurde am Freitag ein
Mann erschossen, als er gerade seinen Wagen betankte. Am Wochenende
hatte die Polizei die Belohnung für Hinweise auf den Täter auf eine
halbe Million Dollar erhöht. Auffällig ist, dass der Unbekannte
bisher an Samstagen und Sonntagen nicht zugeschlagen hat. Die Polizei
nimmt deshalb u.a. an, dass der Täter Familie hat und am Wochenende
nicht so leicht "weg kann".
Opfer soll FBI-Spezialistin gewesen sein
Das bisher letzte Opfer des Todesschützen von Washington hat nach
Medienangaben für das FBI gearbeitet. Dies berichteten die
US-TV-Sender Fox und CNN Dienstag vormittag. Demnach soll die
47-jährige Linda Franklin sogar für die Task Force der
US-Bundespolizei tätig gewesen sein, die den Serienmörder aufspüren
soll. Eine Bestätigung dieses Berichts durch die Sicherheitsbehörden
gab es vorerst nicht.
Der Kongressabgeordnete des US-Bundesstaats Virginia, der Demokrat
James Moran, hält dies jedoch für einen Zufall. Die Frau sei offenbar
ein zufällig ausgewähltes Opfer gewesen, so wie die zehn anderen
Personen, auf die in den vergangenen eineinhalb Wochen geschossen
worden war. (APA/AFP/AP)
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