Bild nicht mehr verfügbar.

Ray Conniff

Foto: Archiv
Los Angeles - Er begann als Jazzposaunist und war als solcher immerhin auch bei Artie Shaw tätig, und seine Soli auf dem nicht unheiklen Instrument sollen nicht zu den Schlechtesten gezählt haben. Doch die große Zeit der Bigbands ging vorbei, es kam der Krieg, und danach galt es, eine Familie mit drei Kindern zu ernähren. So zog Ray Conniff nach einem Engagement bei Strahletrompeter Harry James nach Hollywood und verdiente sein Geld nun in Aufnahmestudios, bis er 1951 von der Plattenfirma Columbia engagiert wurde. Zunächst als Subarrangeur für andere Arrangeure tätig, ergab sich für Conniff schließlich die Gelegenheit, für den Crooner Don Cherry (nicht mit dem gleichnamen, freejazzigen Pockettrompeter verwandt) und dessen Nummer Band of Gold ein Klangkorsett zu basteln - es wurde Cherrys größter Hit. Es sollte auch für Conniff insofern ein Hit werden, als man sich später entschloss, seine Arrangements unter seinem eigenen Namen zu vermarkten. Das machte insofern Sinn, als Conniff tatsächlich einen persönlichen Stil kreiert hatte. Der Easy-Listening-Arrangeur setzte auf den instrumentalen Einsatz von Stimmen (Ray Conniff Singers), die quasi die Trompeten- und Posaunensektion einer Bigband ersetzten. Für Columbia produzierte der Amerikaner im Laufe der 50er- und 60er-Jahre mehr als zwei Dutzend Alben, die es in die Top 40 schafften. Ray Conniff ist am Montag im Alter von 85 Jahren an den Folgen eines Sturzes gestorben. (DER STANDARD, Printausgabe, 15.10.2002)