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Paul Burrell, "Fels" der Diana: Ich habe die Sachen nur aufbewahrt

REUTERS/Peter Macdiarmid

London - Paul Burrell (44), der ehemalige Butler und Vertraute von Prinzessin Diana, steht seit Montag wegen Diebstahls ihrer persönlichen Andenken vor Gericht. Im großen Saal des Londoner Strafgerichts Old Bailey muss sich der Mann, den sie einst als ihren "Felsen" bezeichnet hatte, für etwa sechs Wochen vor einem Geschworenensenat verantworten. Zum Auftakt des Prozesses, für den Kamerateams aus aller Welt angereist waren, bestritt Burrell am Montag alle Vorwürfe. Zu jedem Anklagepunkt sagte er mit ruhiger Stimme: "Nicht schuldig." Beim Betreten des Gerichts konnte er nur mit Mühe die Tränen zurückhalten.

Vorwurf: Diebstahl von 300 Gegenständen

Der Staatsanwalt William Boyce beschuldigte ihn, über 300 persönliche Gegenstände der Königsfamilie gestohlen zu haben. Sie stammten großenteils aus dem Besitz der Prinzessin, aber auch von ihrem Sohn Prinz William und Prinz Charles. Burrell beteuert, dass ihm Diana die Gegenstände "zur Aufbewahrung" anvertraut habe.  Doch Boyce sagte am Montag, der Butler habe die meisten Stücke erst nach Dianas Unfalltod vor fünf Jahren aus dem Kensington-Palast fortgeschafft.

Es handelt sich unter anderem um handgeschriebene Briefe von Mutter Teresa, signierte Schallplatten von Elton John und Abba und eine Originalpeitsche aus dem Film "Indiana Jones". Der Sammlerwert wird auf über acht Millionen Euro geschätzt.

Prominente Zeugin erwartet

In den kommenden Wochen werden prominente Zeugen erwartet. Prinz Charles und Prinz William sollen zwar nicht aufgerufen werden - Charles ist sogar gegen den Prozess -, aber nach einem Bericht des "Daily Mirror" wird mit Claudia Schiffer gerechnet. Das deutsche Topmodel solle über seine Freundschaft mit Prinz William zu Lebzeiten Dianas berichten. "Miss Schiffer hat Informationen, die für die Anklage relevant sind", wurde eine Quelle bei der Staatsanwaltschaft zitiert. "Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass sie erscheinen wird, um auszusagen." (APA/dpa)