Musik
"Echo Klassik"-Preise vergeben
Angela Gheorghiu und Marcelo Alvarez zu den Stimmen des Jahres gekürt
Frankfurt/Main - Mit einer feierlichen Benefizgala sind
am Sonntag in der Frankfurter Alten Oper die Preisträger des "Echo
Klassik 2002" der Deutschen Phono-Akademie geehrt worden. Der Pianist
Maurizio Pollini wurde in Abwesenheit für sein Lebenswerk
ausgezeichnet. Sängerin des Jahres wurde die rumänische Sopranistin
Angela Gheorghiu. Bester Sänger ist bereits zum zweiten Mal der
argentinische Tenor Marcelo Alvarez. Insgesamt wurden "Echo"-Preise
in 20 Kategorien vergeben.Kategorien-Sieger
Als beste Instrumentalisten erhielten der Pianist Evgeny Kissin,
die Flötistin Sharon Bezaly, der Trompeter Sergei Nakariakov, die
Geigerin Hilary Hahn und der Cellist Jan Vogler eine Auszeichnung.
Als Dirigent wurde Claudio Abbado geehrt. In der Kategorie "Klassik
ohne Grenzen" für Einspielungen, die Klassik mit anderen
Stilrichtungen zusammenführen, erhielten der Cellist Yo-Yo Ma, das
Blechbläser-Ensemble Blechschaden und die Celtic Tenors je einen
"Echo"-Preis.
Die 14-jährige Geigerin Chloe Hanslip wurde zur
Nachwuchskünstlerin des Jahres gekürt. Einen Sonderpreis für
musikalische Nachwuchsförderung erhielt die Bertelsmann-Stiftung. Für
die besten Solo-Einspielungen gingen Preise unter anderem an die
türkischen Schwestern Ferhan und Ferzan Önder für ihre Version von
Vivaldis "Vier Jahreszeiten" auf zwei Klavieren. Für die
Konzerteinspielung des Jahres wurde unter anderem Murray Perahia für
seine Bach-Klavierkonzerte geehrt. Als Bestes Ensemble bzw. Orchester
wurden das Palast Orchester unter Max Raabe sowie das Venice Baroque
Orchestra geehrt.
Laudatoren-Premiere
Die Schauspielerin Senta Berger moderierte die Gala. Erstmals
traten in diesem Jahr Laudatoren auf, unter ihnen die Moderatorin
Nina Ruge und der Regisseur Dieter Wedel. Der britische Geiger Nigel
Kennedy eröffnete die Verleihung mit einem Stück von Fritz Kreisler
und nahm seine Auszeichnung als "Ambassador of Music" entgegen. Auch
andere Preisträger bedankten sich bei den rund 1700 Zuschauern mit
einer Kostprobe ihres Könnens. Das Frankfurter Museumsorchester unter
Leitung von Generalmusikdirektor Paolo Carignani begleitete die
Künstler. Der Erlös der Gala geht traditionell an die Stiftung
Frauenkirche in Dresden. Außerdem soll in diesem Jahr die
Restaurierung von Baudenkmälern unterstützt werden, die durch die
Elbe-Flut im Sommer beschädigt wurden.
Der "Echo Klassik"- Schallplattenpreis wird seit 1994 vergeben. Er
soll den "kulturellen Stellenwert der klassischen Musik dokumentieren
und ihre Beliebtheit weiter erhöhen", wie es in der Ausschreibung
heißt. (APA/dpa)