Jakarta- Die blutige Bombenexplosion mit dutzenden Toten hat das Touristenziel Nummer eins in Indonesien schwer getroffen: Bali am Südrand des riesigen Archipels trägt auch den Beinamen "Insel der Götter". Jedes Jahr zieht diese tausende Touristen an, vor allem aus Australien, den USA und Europa. Bali lockt wegen seiner paradiesischen Strände und seiner berühmten Tauch- und Surfreviere vor allem junge Leute an. Besonders bei australischen Rucksacktouristen ist die Drei-Millionen-Einwohner-Insel beliebt. Kuta im Süden, wo am Samstagabend eine Bombe dutzende ahnungslose Touristen zerfetzte, ist berühmt für sein Nachtleben. Im Inselinnern locken einsame Dörfer und hinduistische Tempelanlagen Kultur- und Trekkingurlauber. Reiche Gäste aus den USA und Japan lassen sich insbesondere in den Fünf-Sterne-Hotels im Süden und rund um die Inselhauptstadt Denpasar verwöhnen. Nach den Terroranschlägen vom 11. September erlebte die Insel zwar einen Einbruch bei den Touristenzahlen; von religiös oder politisch motivierter Gewalt blieb Bali jedoch verschont. Die Bewohner von Bali waren bisher stolz darauf, den ausländischen Besuchern ein ruhiges und "sicheres" Reiseziel garantieren zu können. Westliche Botschaften nahmen Bali von ihren Reisewarnungen ausdrücklich aus, wenn es um Indonesien ging. Wegen politischer oder religiöser Unruhen und bürgerkriegsähnlicher Zustände wird etwa vor Reisen nach Aceh, Kalimantan oder in das Zentrum von Sulawesi gewarnt. In Zukunft wird möglicherweise auch Bali dazuzählen. (APA)