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Der Ort des Anschlags

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Ein indonesischer Polizist in der Explosionszone.

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Bombenterror auf Bali

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Kuta/Sydney - Nach den verheerenden Anschlägen auf der indonesischen Ferieninsel Bali mit mindestens 189 Toten laufen die internationalen Ermittlungen gegen die Täter auf Hochtouren. Mehrere Dutzend australische Polizei- und Geheimdienstbeamte machten sich bereits auf den Weg nach Bali. Auch die USA und Großbritannien boten Hilfe an. Das deutsche Bundeskriminalamt in Wiesbaden will eine Spezialeinheit zur Identifizierung der Opfer nach Bali schicken. Die Mehrzahl der Toten und mehr als 300 Verletzten stammten wahrscheinlich aus Australien. Hunderte Vermisste allein aus Australien Der australische Ministerpräsident Howard rief seine Landsleute auf, sich auf eine "katastrophale" Opferzahl einzustellen. Er sprach von einer "nationalen Tragödie". Australische Medien berichteten, dass noch 220 Australier auf Bali vermisst würden. Nach Auskunft der deutschen Botschaft in Jakarta ist unter den Toten ist auch mindestens eine Deutsche, zwölf Deutsche würden vermisst. Es gab keine Berichte, dass Österreicher unter den Opfern sind. Hintergründe weiter völlig unklar Wer die Anschläge verübte, ist noch völlig unklar. Bis zum Montag bekannte sich niemand zu den Bombenattentaten. Auch wurde nichts über Festnahmen bekannt. Australien verlangte von Indonesien, an den Ermittlungen beteiligt zu werden. "Wir haben ein Recht darauf und ich habe die Pflicht, die indonesische Regierung zu einer kooperativen Anstrengung zu drängen", sagte Howard. Der Sicherheitsausschuss des Kabinetts in Canberra ordnete am Montag die Überprüfung der Terrorgesetzgebung an. Identifizierung der Toten sehr schwierig Ein Sprecher des größten Krankenhauses auf Bali sagte, es sei sehr schwer, die Toten zu identifizieren. Häufig würden nur Leichenteile gebracht, viele der Opfer seien bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Hunderte Einwohner Balis, Einheimische und Ausländer, wollten in Krankenhäusern Blut für die Verletzten spenden. Touristen verlassen die Insel Unterdessen bemühten sich tausende Touristenum eine Rückflugmöglichkeit in die Heimat. Die australische Luftwaffe setzte drei Transportmaschinen vom Typ Hercules C130 ein, die Schwerverletzte nach Darwin brachten. Zwei Menschen starben unterwegs. In Sydney und Perth trafen leichter Verletzte mit Sonderflügen der Gesellschaft Qantas ein. Die Botschaften Großbritanniens und der USA flogen am Montag Personal außer Landes, das nicht unmittelbar gebraucht wurde. Die indonesischen Behörden kündigten an, die Sicherheitsvorkehrungen vor den Gesandtschaften sowie anderen möglichen Terrorzielen zu verstärken. "Wir werden die Zahl der Sicherheitskräfte erhöhen", sagte der indonesische Polizeichef General Da'i. Präsidentin Megawati Sukarnopurti besuchte unterdessen den Schauplatz der Anschläge. Inferno in der Disco Kurz nach 23.00 Uhr Ortszeit waren am Samstag in dem beliebten Urlaubsort Kuta Sprengsätze vor zwei gut besuchten Discotheken explodiert. Zumindest eine der Bomben war in einem Auto versteckt, das vor einem der Clubs geparkt war. Vorwürfe der Gesellschaft für bedrohte Völker Die Gesellschaft für bedrohte Völker warf der indonesischen Regierung vor, moslemische Extremisten geschützt und Warnungen vor drohenden Terroranschlägen ignoriert zu haben. "Muslimische Extremisten sind zwar nur eine kleine Minderheit in Indonesien, doch sie kooperieren zum Teil mit El Kaida", erklärte Asienreferent Ulrich Delius. "Statt den Kampf gegen den Terror muslimischer Splittergruppen ernst zu nehmen, kooperieren die Sicherheitskräfte mit einem Teil der Extremisten, um den Widerstand einzelner Völker gegen die indonesische Herrschaft zu zerschlagen." (APA/dpa/Reuters/AP)