Natur
Löwin fraß adoptiertes Antilopenbaby
Weniger als eine Woche nach der fünften Adoption eines Oryx-Bambis hat die falsche Mutti "ihr Kind", das verhungert war, aufgefressen
Nairobi - Weniger als eine Woche nach der fünften
Adoption eines Antilopenbabys hat die kenianische Löwin ihren
jüngsten Schützling gefressen. Das Antilopenbaby sei bereits am
Donnerstag im Samburu-Nationalpark in Zentralkenia verhungert und
dann von seiner Adoptivmutter Kamuniak ("die Gesegnete") aufgegessen
worden, sagte der Wildhüte James Lesuyai am Samstag. Bisher hatte die Löwin ihre "Beute" vor anderen Feinden
verteidigt. Nur ihr erster Schützling war einem anderen Löwen zum
Opfer gefallen. Allerdings hatten entweder die Antilopen-Mütter oder
Wildhüter die übrigen Babys aus der "Obhut" der Raubkatze gerettet,
um sie vor dem Hungertod zu bewahren.
Für die Kenianischen Wildschutzbehörden (KWS) ist der
Beschützerinstinkt der Löwin gegenüber den Antilopen, die ihr
eigentlich als Beute dienen, ein Rätsel. Die 15 Jahre alte Raubkatze
Kamuniak lebe allein und halte sich häufig in der Nähe von
Oryx-Gruppen auf, ohne sie jemals anzugreifen. "Passt eine
Oryx-Mutter nicht auf, wird Kamuniak zur Kindesentführerin", hatte
der Wildhüter Lesuyai nach der fünften Adoption gesagt. Niemand
wisse, warum sie es ausschließlich auf Oryx-Antilopen abgesehen habe. (APA)