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Alexander van der Bellen und Eva Glawischnig beim außerordentlichen Bundeskongress der Grünen am Samstag im Austria Center Vienna.

reuters/foeger

Alexander van der Bellen, Eva Glawischnig und Karl Öllinger präsentieren die neuen Plakate der Grünen

Wien - Die Grünen setzen voll auf eine Regierungsbeteiligung nach den Nationalratswahlen am 24. November und sagen dabei der schwarz-blauen Regierung den Kampf an. Auf ihrem Bundeskongress am Wochenende in Wien nannte Bundessprecher Alexander Van der Bellen, der zum Spitzenkandidaten gewählt wurde, das Überholen der FPÖ und damit den Aufstieg zur drittstärksten Kraft sowie 15 Prozent als Ziel der Umweltpartei. Gleichzeitig warnte er angesichts der guten Umfragewerte davor, sich in "Sofaruhe" zurückzulehnen. Mit einer neuen rot-grünen Regierung solle Österreich weltoffener und sympathischer gemacht werden. "Mit euch werden wir gewinnen. Diesmal wollen wir es wissen", zeigte sich Van der Bellen in seiner Schlussrede am Sonntag zuversichtlich. An die Grün-Sympathisanten appellierte er allerdings, angesichts der guten Umfragewerte der Grünen nicht zu glauben, "die Wiese ist gemäht. Da ist nichts gemäht". "Blau-schwarzer Backflash Die stellvertretende Bundessprecherin Eva Glawischnig hatte zuvor eine "starke Politik für Frauen" eingefordert. Deswegen "braucht Österreich jetzt die Grünen". Die Umweltpartei sei ein Garant dafür, dass der "blau-schwarze Backfllash in der Frauenpolitik" mit zahlreichen Verschlechterungen rückgängig gemacht werde. Die Grünen seien die einzige Partei, die dezidiert für Frauen eintrete und dies auch bei der Listenerstellung zeige. So gebe es auf den neun Landeslisten sieben Frauen als Spitzenkandidaten. Zur Wahl stellte Glawischnig fest: "Das tatsächliche Duell im Wahlkampf heißt Grün gegen FPÖ und wir werden es gewinnen". Sicherheitssprecher Peter Pilz bezeichnete die Grünen als "Kurswechselpartei", mit der die "komplette autoritäre Wende zurückgenommen" werden könne. Er kritisierte aber auch die SPÖ: "Es ist nicht so, dass das Bett bereits gemacht ist. Alfred Gusenbauer sagt nur, ich will Kanzler werden, völlig wurscht mit wem. Das ist keine Basis für eine Reformregierung." Im Gegensatz zu früheren Kongressen gestaltete sich die Wahl der Bundesliste diesmal praktisch reibungslos. Was auch nicht weiter verwunderlich ist, können sich doch alle 14 Abgeordneten darauf freuen, mit ziemlicher Sicherheit auch nach der Wahl im November wieder im Hohen Haus vertreten zu sein. Rauch Kallat: Grüne stehen für Schlechtmachen Österreichs im Ausland Erwartungsgemäß Kritik kam von ÖVP und FPÖ. ÖVP-Generalsekretärin Maria Rauch-Kallat warnte vor Rot-Grün und meinte, Macht und Schlechtmachen Österreichs im Ausland statt Inhalten und Umweltpolitik scheine die neue grüne Devise zu sein. FPÖ-Klubobmann Karl Schweitzer bezeichnete das Ziel der Grünen, Dritte zu werden, als "Wunschtraum". SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Doris Bures bekräftigte, ihre Partei werde, sofern sie stärkste werde, Gespräche sowohl mit der ÖVP als auch den Grünen führen. Bundesliste:
  1.     Alexander van der Bellen, Bundessprecher
  2.     Eva Glawischnig, Klubobmann-Stellvertreterin,
         Umweltsprecherin
  3.     Ulrike Lunacek, außenpolitische Sprecherin
  4.     Karl Öllinger, Sozialsprecher
  5.     Sabine Mandak, Vorarlberger Spitzenkandidatin
  6.     Kurt Grünewald, Gesundheitssprecher
  7.     Theresia Haidlmayr, Behindertensprecherin
  8.     Peter Pilz, Sicherheitssprecher
  9.     Michaela Sburny, Ex-Bundesgeschäftsführerin
 10.     Wolfgang Zinggl, ORF-Stiftungsrat
 11.     Daniela Graf, Spitzenkanidatin Burgenland
 12.     Bruno Rossmann, Kärntner Spitzenkandidat
 13.     Yasmin Dragschitz, Gemeinderätin im Burgenland
Landeslisten:

Burgenland Daniela Graf Kärnten Bruno Rossmann Niederösterreich Madeleine Petrovic Dieter Brosz Brigid Weinzinger Oberösterreich Gabriele Moser Wolfgang Pirklhuber Ruperta Lichtenecker Salzburg Heidemarie Rest-Hinterseer Steiermark Werner Kogler Barbara Zwerschitz Tirol Eva Lichtenberger Kurt Grünewald Vorarlberg Sabine Mandak Wien Eva Glawischnig Karl Öllinger Terezija Stoisits Alexander Van der Bellen Ulrike Lunacek (APA)