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Wie kann die Wirtschaft ökonomische Effizienz und Verantwortung für Umwelt undGesellschaft unter einen Hut bringen? Anworten darauf versucht das Austrian Business Council for Sustainable Development (ABCSD) zu geben.

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Wien - Das Austrian Business Council for Sustainable Development (ABCSD), ein Zusammenschluss heimischer Firmen, die sich dem nachhaltigen Wirtschaften verschrieben haben, feiert sein fünfjähriges Bestehen. Bei einer Jubiläumsveranstaltung am Donnerstagabend stellte die Vereinigung ein neues Buch vor, in dem an Hand von fast 70 konkreten Beispielfällen gezeigt wird, wie die Wirtschaft ökonomische Effizienz und Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft unter einen Hut bringen kann. "Delinking" Der Sammelband heißt "Walking the talk. The Business Case for Sustainable Development" und erschien zur UN-Konferenz in Johannesburg Ende August. Die Autoren - der Schweizer Öko-Business-Vordenker Stephan Schmidheiny, DuPont-Boss Charles O. Holiday und Shell-Konzernchef Philip Watts - sind Leitfiguren eines weltweiten Netzwerks von 160 multinationalen Konzernen, die für sich das Ziel nachhaltigen Wirtschaftens in Anspruch nehmen (WBCSD). "Uns geht es nicht um ein paar Prozentpunkte, sondern um ein "Delinking" (Entkoppelung von Ressourcenverbrauch und Wirtschaftswachstum, Anm.) in großem Maßstab, um den Faktor vier, acht oder zehn", sagte WBSCD-Direktor Claude Fussler, der an einer Konferenz in Wien teilnimmt. "Längerfristige Vorteile" "Der Gedanke der Nachhaltigkeit ist nicht allein ein ethisches Konzept, sondern kann auch längerfristig (wirtschaftliche, Anm.) Vorteile verschaffen. Wir müssen ganz stark den Nutzengedanken einbringen", meinte der Präsident der ABCSD, VA-Tech-Chef Erich Becker. Nachhaltigkeit gehe zwar alle an, müsse in den Unternehmen aber "Chef-Sache sein - das heißt, die Unternehmensspitze muss dazu stehen". "Malifizierungen" Umweltminister Wilhelm Molterer (V), der an der Podiumsdiskussion der Veranstaltung teilnahm, meinte, die schlechte Wirtschaftslage sei kein Argument gegen, sondern für einen Übergang zu nachhaltigem Wirtschaften. Nach den Wahlen werde die Politik bei Themen wie "Klimaschutz, Energiepolitik und Weiterentwicklung des Steuersystems" Entscheidungen zu treffen haben, von denen einige Unternehmen profitieren könnten, andere negativ betroffen sein würden. Was die von ihm in Aussicht gestellten "Malifizierungen" konkret etwa für die Energiebesteuerung bedeuten, wollte Molterer nicht ausführen. (APA)