Wirtschaft
Real auf Rekordtief
Vertrauenskrise drückt brasilianische Währung
Sao Paulo - Die wirtschaftliche Vertrauenskrise hat in
Brasilien die heimische Währung Real auf ein Rekordtief gedrückt. Im
Devisenhandel der Wirtschaftsmetropole Sao Paulo kletterte der Wert
des US-Dollars am Donnerstag erstmals nach der brasilianischen
Währungsreform von 1994 auf vier Real. Die brasilianische Währung
fiel damit auf 0,25 Cent pro Dollar. Am Vortag hatte der Dollar noch
bei 3,87 Real und Anfang des Jahres bei 2,30 Real notiert.Politische Ungewissheit
Die politische Ungewissheit vor dem Regierungswechsel von Anfang
nächsten Jahres ist laut Marktteilnehmer hauptverantwortlich für die
Krise. Der sozialistische Kandidat Luiz Inacio Lula da Silva gewann
am Sonntag die erste Runde der Präsidentenwahlen mit großem Vorsprung
und gilt als großer Favorit in der Stichrunde vom 27. Oktober gegen
den Bewerber der Mitte-Rechts-Regierung, Jose Serra.
Schuldtitel nächste Woche fällig
Der Abwertungsdruck auf den Real nahm außerdem zuletzt auch
deshalb zu, weil am 17. Oktober brasilianische Währungsschuldtitel im
Wert von 3,6 Mrd. US-Dollar (3,65 Mrd. Euro) fällig werden. Die
Zentralbank in Brasilia hatte diese Woche einen kleinen Teil dieser
Titel (etwa 600 Mill. Dollar) erneuern können. Es wird allerdings
damit gerechnet, dass der größte Teil zurückgezahlt werden wird. (APA/dpa)