Genf - Alle fünf Sekunden erblindet auf der Welt ein
Mensch, jede Minute verliert ein Kind seine Sehkraft. Diese
alarmierenden Zahlen nannte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am
Donnerstag zum Welttag des Sehens in Genf.
Weltweit seien 40 bis 45 Millionen Menschen blind und etwa 180
Millionen sehbehindert. 80 Prozent der Fälle von Blindheit könnten
verhindert oder zumindest behandelt werden, betonte die WHO, die zur
verstärkten Anstrengung im Kampf gegen Sehbehinderungen aufruft. "Der
Tag ... soll die Aufmerksamkeit auf das Recht auf Sehkraft richten",
heißt es in einer WHO-Erklärung.
Armut macht krank
Vermeidbare Blindheit steht nach Angaben der WHO oft in direktem
Zusammenhang mit Armut. 90 Prozent der Blinden dieser Welt leben
demnach in Entwicklungsländern - etwa neun Millionen in Indien, sechs
Millionen in China und sieben Millionen in Afrika. Verhütung und
Behandlung von Augenschäden gehörten zu den teuersten aber auch
wirkungsvollsten Eingriffen in die Gesundheit, schreibt die WHO.
Die Weltgesundheitsorganisation rief Regierungen und andere
Verantwortliche weltweit auf, der im Februar 1999 gestarteten
Kampagne "Vision 2020" zum Erfolg zu verhelfen. Diese setzt auf eine
Verbesserung des Angebots an Augenärzten in Entwicklungsländern sowie
eine preisgünstigere Beschaffung von Hilfsmitteln wie
Kunststofflinsen zur Bekämpfung des Grauen Star. Damit soll die
Ausbreitung der Blindheit bis 2020 gestoppt werden. An dem Programm
beteiligen sich bereits mehr als 40 Länder, schreibt die WHO.
(APA/dpa)