Wien - Die Arbeiterkammer (AK) hat die Technologieförderung der Regierung am Donnerstag unter Beschuss genommen. Der Forschungsförderungsfonds (FFF) für die gewerbliche Wirtschaft habe heuer wegen Geldmangels 83 Projekte ablehnen müssen, hält die AK in einer Presseaussendung fest. Als Folge würden Unternehmen wie jüngst der steirische Leitenplatterhersteller AT&S bereits laut über eine Standortverlagerung ins Ausland nachdenken. Da hochwertige und innovative Technologie zusammen mit gut ausgebildeten Arbeitnehmern ein wichtiger Standortvorteil für Österreich sei, fordert die AK für den Rest des heurigen Jahres zusätzlich 56 Mill. Euro, um förderungswürdige Projekte auch zu unterstützen. Vom selbst gesetzten Ziel, die Ausgaben für Forschung und Entwicklung bis 2005 auf 2,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu erhöhen, sei die Regierung "meilenweit entfernt", kritisiert AK-Direktor Werner Muhm. Maßnahmen, wie die Erhöhung des Forschungsfreibetrags seien "vielleicht gut gemeint" gewesen, gingen aber "weitgehend in die falsche Richtung". "Das ist eine Gießkannenförderung mit nur geringen Effekten", so Muhm. Für die wichtige direkte Einzelprojektförderung stelle die Regierung zu wenig Geld bereit. Der FFF müsse immer mehr aussichtsreiche Projekte ablehnen. Laut Muhm haben sich die ihm insgesamt zur Verfügung stehenden Mittel (Bundesbudget, Sondermittel, EU, Darlehensrückflüsse etc.) von 2001 auf 2002 nur um 1,3 Prozent von 227 auf 230 Mill. Euro erhöht. Im gleichen Zeitraum sei jedoch die Zahl der eingereichten Projekte von 850 auf mehr als 1.000 - also um fast 18 Prozent - gestiegen.(APA)