Unternehmen
voestalpine hält bei VAE mit 75,5 Prozent nun die Mehrheit
Deutsche Vossloh steigt aus - Griff nach alleiniger Kontrolle - Großauftrag für VAI in China
Wien - Beim österreichischen Weichenbauer VAE ist der Linzer
Stahlkonzern voestalpine, bisher zu 45,3 Prozent beteiligt, wie
angekündigt in einem ersten Schritt in eine deutliche Mehrheit von
rund 75,5 Prozent gegangen. Nach dem per Ende September mit dem
deutschen VAE-Miteigentümer Vossloh fixierten Abtretungsvertrag hat
der Verkehrstechnik-Konzern Vossloh zwei Drittel seiner bisherigen
Anteile von 45,3 Prozent voestalpine übertragen. Das geht aus einer
Pflichtmitteilung im Amtsblatt der "Wiener Zeitung" vom Donnerstag
hervor. Vossloh hält derzeit noch rund 15,1 Prozent an der VAE AG, auch
dieser Anteil wird - wie vereinbart - in das Eigentum von voestalpine
übergehen. Weiter in Streubesitz sind 9,4 Prozent.
Alleinige Kontrolle
Wie berichtet, hatte voestalpine im Sommer angekündigt, Vossloh
die Beteiligung an der börsenotierten VAE um 140,5 Mill. Euro
abzukaufen und nach der alleinigen Kontrolle greifen zu wollen. Die
Kleinaktionäre sollen zum selben Preis (221,47 Euro je Aktie), der
den Deutschen bezahlt wird, abgefunden werden, sobald die
Wettbewerbshüter grünes Licht für den Deal gegeben haben.
Nach früheren Angaben rechnet voestalpine-Konzernchef Franz Struzl
im ersten Quartal 2003 mit dem Abschluss der geplanten
Totalübernahme, die insgesamt fast 170 Mill. Euro kosten würde. Mit
VAE hat voestalpine seine Division Bahnsysteme (Schienen und Weichen)
um ein wichtiges Bauelement ergänzt.
VAE setzte im vergangenen Jahr knapp 321 Mill. Euro um und
generierte daraus einen Betriebsgewinn (EBIT) von 25,3 Mill. Euro.
Per Ende Juni 2002 wurden knapp 3.200 Mitarbeiter beschäftigt. Das
Unternehmen hat mehr als 20 Werke in Europa, Nordamerika, Südafrika
und Australien. Firmensitz ist Wien, das Stammwerk befindet sich im
steirischen Zeltweg.
Großauftrag für VAI in China
Der Voest-Alpine Industrieanlagenbau (VAI), ein
Unternehmen der börsenotierten VA Technologie AG, konnte einen - nach
eigenen Angaben - Großauftrag der "Jiangsu Shagang Gruppe" (Shagang)
in China an Land ziehen, teilte der VAI am Donnerstag in einer
Presseaussendung mit. Die Höhe des Auftrages wollte das Unternehmen
nicht bekannt geben, es handle sich aber um einen "zweistelligen
Millionenbetrag in Euro".
Shagang hat von der Thyssen-Krupp Stahl AG die Westfalenhütte in
Dortmund gekauft, die derzeit abmontiert wird. 250.000 Tonnen Anlagen
werden in Teile zerlegt und nach China verschifft, um dort wieder zu
einem Hüttenwerk zusammengebaut zu werden. Damit es den "neuesten
technologischen Anforderungen" entspreche, habe Shagang den
"Umbauauftrag" an den VAI vergeben, hieß es in der Presseaussendung.
Der Auftrag umfasse unter anderem Engineeringleistungen und die
Lieferung von mechanischen High Tech-Komponenten.(APA)