Wien - Außenministerin Benita Ferrero-Waldner empfing heute den nigerianischen Außenminister Alhaji Sule Lamido zu Gesprächen und hat dabei neben bilateralen Anliegen auch den Fall der Nigerianerin Amina Lawal angesprochen. Diese war im August d.J. durch ein islamisches Gericht in Nigeria zum Tode durch Steinigung verurteilt worden.Richterspruch gegen Bundesverfassung Ferrero-Waldner legte aus diesem Anlass eindringlich das österreichische Eintreten für die Abschaffung der Todesstrafe dar, sie brachte die Hoffnung zum Ausdruck, dass die nigerianischen Bundesbehörden - wie schon in einem anderen Fall - den Richterspruch aufheben, der nach gemeinsamer EU-Rechtsauffassung gegen die nigerianische Bundesverfassung verstößt. "Ich habe den Außenminister Nigerias um Unterstützung ersucht, Amina Lawal zu schützen und die Gerichte seines Landes auf ihre menschenrechtlichen Verpflichtungen hinzuweisen", sagte Ferrero-Waldner. "Augen vor der doppelten Diskriminierung von Frauen nicht verschließen" Die Außenministerin wies auch auf die von ihr anlässlich des Treffens weiblicher Außenminister am Rande der UN-Generalversammlung initiierte Petition an den nigerianischen Außenminister und an den UN-Generalsekretär hin. "Als weibliche Außenministerinnen dürfen wir unsere Augen vor der doppelten Diskriminierung von Frauen nicht verschließen. Das Urteil über Amina Lawal ist besonders grausam und unmenschlich. Wir müssen sicherstellen, dass Frauen bei der Untersuchung und Verfolgung von Verbrechen nicht diskriminiert und in eine Opferrolle gedrängt werden", sagte Ferrero-Waldner. Die Aussenministerin hatte das Thema der Todesstrafe durch Steinigung auch in ihrer Rede vor den Vereinten Nationen angesprochen, wo sie eindringlich für den Schutz der Menschenrechte nordnigerianischer Frauen eintrat. (red)