Bild nicht mehr verfügbar.

Mosaik einer Gottheit aus der Periode der Späten Klassik (6. bis 10. Jahrhundert n. Chr.)

Foto: APA/Kunsthistorisches Museum
Wien - Zwei Kulturen prägten das mittelamerikanische Land Guatemala, dessen nationales Wahrzeichen der Vogel Quetzal ist: die Mayas und die spanische Conquista. Die Ausstellung "Guatemala, Land des Quetzal" im Wiener Völkerkundemuseum (9. 10. bis 13. 01. 03) zeigt Objekte aus der präkolumbianischen Ära ebenso wie aus der Zeit nach der spanischen Eroberung. Zu sehen sind antike Keramiken, Stelen, Altäre sowie barocke Skulpturen, Silberschmuck und Gemälde. Großausstellung Der Generaldirektor des Kunsthistorischen Museums (KHM), Wilfried Seipel, betonte auf der heutigen Pressekonferenz, dass es sich um "eine der größten Ausstellungen, die das KHM je gemacht hat," handelt. Thematisch habe man an die 1993 im Wiener Künstlerhaus gelaufene Schau über die "Welt der Maya" angeknüpft. Man wolle die hohe kulturelle Bedeutung Guatemalas einem breiten Publikum vermitteln. Viele der Exponate seien überdies zum ersten Mal außerhalb der guatemaltekischen Museen zu sehen. Weitere Leihgaben stammen aus Spanien und Mexiko. Obwohl die Kultur der Mayas sich wesentlich von jener der spanischen Katholiken unterscheide, helfe eine Kenntnis beider besser zum Verständnis der darauf folgenden Epoche, erläuterte Seipel weiter. Die Spanier stießen damals auf eine höchst entwickelte Kultur und manipulierten die Lebensweise der Maya beträchtlich. Trotz essenzieller Verluste nach der Eroberung entstand später im neuen Reich von Guatemala unter spanischer Krone eine blühende barocke Kultur. Antigua Die fundamentalen Aspekte der alten Maya-Zivilisation werden durch Objekte aus Keramik, Stein, Metall und Knochen präsentiert. Einen Höhepunkt bilden dabei Schneckenmosaike, die erst kürzlich entdeckt wurden. Den Übergang zur spanischen Gesellschaft dokumentiert ein noch nie gezeigtes Schriftstück, das Originalmanuskript der "Relacion de las cosas" von Yucatan, verfasst von Bruder Diego de Landa. Etliche Objekte der Ausstellung stammen aus Antigua, einer der bedeutendsten Städte der Kolonialzeit ab 1731. Typisch für die damalige Kunst waren farbig bemalte Skulpturen und Silberschmiedekunst, die von "Indianern", Mulatten und Mestizen geschaffen wurde. Die Ausstellung war unter dem Titel "El pais del Quetzal. Guatemala maya e hispana" bereits in Madrid zu sehen. Für Wien plant das KHM als nächstes Ausstellungen über Afghanistan, Vietnam, Indien und die Seidenstraße. (APA)