Washington - Die Mehrheit der US-Bürger ist der Meinung, dass sich US-Präsident George W. Bush mehr um die Wirtschaftslage des eigenen Landes als um den Irak kümmern soll. Dies geht aus einer Umfrage von "New York Times" und "CBS" hervor, die die Zeitung am Montag veröffentlicht hat. Angesichts stürzender Börsenkurse, für US-Verhältnisse hoher Arbeitslosigkeit und zunehmender Angst um den eigenen Job steht die Sorge um die Wirtschaft bei den Amerikanerinnen und Amerikanern derzeit offenbar an erster Stelle. Für ihre Wahlentscheidung bei den bevorstehenden Mid-Term-Wahlen am 5.November achten 57 Prozent zuerst auf die Haltung des jeweiligen Kandidaten zur Wirtschaft und nur 25 Prozent auf dessen Position zur Außenpolitik. Die Wählerinnen und Wähler haben auch den starken Wunsch, dass die Kandidaten mehr über Vorschläge zur Ankurbelung der Wirtschaft reden (70 Prozent) als über einen möglichen Krieg gegen den Irak (17 Prozent). Zwar würden 67 Prozent der Befragten eine US-Militäraktion mit dem Ziel Saddam Hussein von der Macht zu entfernen unterstützen, allerdings will eine etwa gleich große Mehrheit zuerst den UNO-Inspektoren eine Chance bieten: 63 Prozent meinen die USA sollte vor einem Angriff den UNO-Waffeninspektoren Zeit geben. Bei der Einschätzung der weiteren Wirtschaftsentwicklung überwiegt der Pessimismus: 39 Prozent glauben, die Konjunktur wird sich weiter abschwächen, 13 Prozent sehen eine Verbesserung und 46 Prozent glauben dass die wirtschaftliche Lage gleich bleibt. (APA)