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Wifo-Chef Kramer widerspricht seinen Konjunkturexperten.

Foto: APA/Archiv
Wien - Die Konjunkturschwäche 2001 sei "nicht überwiegend hausgemacht", hielt Helmut Kramer, Chef des Wirtschaftsforschungsinstitutes (Wifo), am Wochenende in einer Aussendung fest. Er widersprach damit Aussagen des Wifo-Konjunkturexperten Markus Marterbauer, der am vergangenen Freitag das reale BIP-Wachstum von nur 0,7 Prozent im Vorjahr dem restriktiven Budgetsparkurs zugeschrieben hatte. Kramer: "Aus dem Umstand, dass die Inlandsnachfrage im vergangenen Jahr schwächer zunahm als die Auslandsnachfrage, kann nicht ohne weiteres geschlossen werden, dass die restriktive Budgetpolitik die überwiegende oder gar ausschließliche Ursache der ungünstigen Konjunktur gewesen wäre." 2001 habe sich die Konjunktur in allen Industrieländern markant abgeschwächt. In einer offenen Wirtschaft wie der österreichischen könne die nationale Budgetpolitik die Inlandsnachfrage nur begrenzt beeinflussen. Aber: "Zweifellos hatte auch die heimische Budgetpolitik restriktive Effekte", so auch Kramer. (APA, DER STANDARD, Printausgabe 7.10.2002)